Kanarische Polizei patrouilliert seit 30. Juni


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Die ersten Hundert Beamten der Policía Canaria sind in den beiden kanarischen Hauptstädten unterwegs

Über drei Jahre hat es gedauert, bis die kanarischen Nationalisten (CC) ihren Traum von einem eigenen kanarischen Polizeikörper verwirklicht sehen konnten. Am 30. Juni war es endlich soweit. Seit diesem Tag patrouillieren die ersten Hundert Beamten der Policía Canaria, vorerst allerdings nur in Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife.

Wie der kanarische Minister für Präsidentschaftsangelegenheiten, Justiz und Sicherheit, José Miguel Ruano, in diesem Zusammenhang betonte, ist der autonome kanarische Polizeikörper lediglich als Ergänzung der staatlichen Guardia Civil und Policía Nacional anzusehen. Keinesfalls wolle man den Kollegen aber in irgendeiner Form in die Quere kommen.

Der Weg bis zur Schaffung der kanarischen Polizei – hauptsächlich ein Anliegen der regierenden Coalición Canaria, dem sich nach anfänglichem Zögern auch die konservative Volkspartei anschloss – war kein leichter. Vor allem die kanarischen Sozialisten und die Polizeigewerkschaften wehrten sich vehement dagegen, nicht zuletzt weil sie den regionalen Polizeikörper als „unnötig“ und „Geldverschwendung“ abtaten. Auf Finanzierungschwierigkeiten ist es auch zurückzuführen, dass die Policía Canaria vorerst nur über Hundert Beamte verfügt und nicht über die für die Anfangsphase geplanten 300.

Erste Aufgabe der neuen Polizeibeamten ist übrigens ein Sondereinsatz auf La Palma, wo sie im Rahmen der Feierlichkeiten rund um die Bajada de la Virgen de las Nieves für mehr Sicherheit sorgen sollen. Dabei wird sich herausstellen, ob sich die Beamten der drei Polizeikörper nicht doch, wie von den Gegnern lautstark befürchtet, in die Quere kommen.

„Respektieren Sie und verschaffen Sie sich Respekt“, war der Rat, den Regionalregierungschef Paulino Rivero (Foto) den neuen Beamten mit auf den Weg gab.

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