Kanarische Wissenschaftler erforschen japanische Vulkane


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Kanarisch-japanische Zusammenarbeit

Wissenschaftler des Kanarischen Vulkanologischen Instituts INVOLCAN werden in diesem Sommer seit Juni und noch bis August in Japan in Zusammenarbeit mit einheimischen Kollegen von der Universität und vom technologischen Institut in Tokio zwei japanische Vulkane untersuchen. Es geht bei dem Projekt um die Messung der diffusen CO2-Emissionen.

Tokio – Am Vulkan Kusatsu-Shirane soll so erstmals die Menge des Kohlendioxids festgestellt werden, das über seinen Kratersee in die Atmosphäre abgegeben wird. Dieser See hat einen Durchmesser von 300 Metern und ist mit einem PH-Wert von 1,2 sehr sauer. Mit den gewonnenen Messwerten soll die Datenbank von INVOLCAN, die das Institut über die Emissionen aus Kraterseen angelegt hat, vervollständigt werden. Während der letzten acht Jahre haben die kanarischen Wissenschaftler 25 Vulkanseen auf vier Kontinenten untersucht, in Europa, Afrika, Asien und Amerika.

Am einhundert Kilometer südlich von Tokio gelegenen Inselvulkan Izu-Oshima geht es ebenfalls darum, die diffuse Kohlendioxidabgabe zu messen. Diese Untersuchung wird jedes Jahr an den Flanken des Berges Miharayama durchgeführt, um die zeitliche und räumliche Verteilung der Emissionen zu erfassen. Die aktuelle Information über den Zustand dieses aktiven Vulkans, der zuletzt im Jahr 1990 ausgebrochen ist, trägt dazu bei, das Frühwarnsystem zu stärken. Die letzten Messungen im Jahr 2012 hatten ergeben, dass die CO2-Emissionen des Vulkans Izu-Oshima deutlich zurückgegangen sind, von etwa 15 Tonnen täglich in den Jahren 2010 und 2011 auf 2,2 täglich im Jahr 2012.

Dieser Vulkan ist in den letzten einhundert Jahren 39 Mal ausgebrochen. Da die letzte Eruption nun schon 23 Jahre zurückliegt, rechnen die japanischen Vulkanologen damit, dass ein neuer Ausbruch bevorsteht.

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