Kanaren fordern Ausnahmeregelung für Hotels, um gestrandete Urlauber aufnehmen zu können

Die Leiterin des kanarischen Tourismusressorts, Yaiza Castilla Crédito: Gobierno de Canarias

Die Leiterin des kanarischen Tourismusressorts, Yaiza Castilla Crédito: Gobierno de Canarias

Nicht alle Touristen können in ihre Heimatländer zurückgebracht werden

Kanarische Inseln – Am morgigen 26. März ist der Stichtag, an dem spanienweit alle touristischen Unterkünfte, sprich Hotels und Apartmentanlagen jeglicher Art und Kategorie geschlossen werden müssen. Obwohl viele Urlauber bereits in ihre Heimat zurückgereist sind und über die kanarischen Flughäfen weiterhin Touristen im Rahmen von Rückholaktionen ausgeflogen werden, gestaltet sich die angestrebte vollkommene Leerung der Hotels schwierig.

„Schätzungsweise hielten sich am vergangenen Freitag noch an die 80.000 Touristen auf den Inseln auf“, teilte das Tourismusressort der kanarischen Regierung am 24. März mit. „Tausende dieser Touristen haben Schwierigkeiten, die Rückkehr in ihre Heimatländer zu organisieren, weil Flüge ausfallen. Betroffen sind vor allem Individualreisende“, erläuterte Ressortleiterin Yaiza Castilla. Dank der sozialen Netzwerke habe das Tourismusressort der Inseln rund 350.000 Touristen und Residenten erreicht und über diese Informationskanäle über die bevorstehende Schließung der Hotels informieren können. Telefonnummern von Botschaften und Konsulaten, Informationen über neue Flüge, etc. wurden bereitgestellt.

Yaiza Castilla hält „Urlauberquote Null“ für nicht umsetzbar

Obwohl intensiv an der Rückführung von Urlaubern in ihre Heimatländer gearbeitet werde, werde es unmöglich sein, bis zum 26. März alle Touristen von den Kanarischen Inseln wegzubringen, so Yaiza Castilla. Aus diesem Grund hat das kanarische Tourismusministerium einen Antrag auf eine Ausnahmeregelung in Madrid gestellt, um einige touristische Unterkünfte in Betrieb halten zu können. Das Tourismusressort hat vorgeschlagen, dass die kanarische Regierung von Madrid bevollmächtigt wird zu entscheiden, welche Hotels auf den Inseln für die Urlauber geöffnet bleiben, die es bis morgen nicht zurück in ihre Heimat schaffen.

Yaiza Castilla hat die Regierung von Pedro Sánchez darauf hingewiesen, dass auf den Kanarischen Inseln weitaus mehr Touristen gezählt werden als in allen anderen autonomen Regionen Spaniens. Daher die dringende Notwendigkeit einer Ausnahmeregelung für die touristischen Unterkünfte auf jeder Insel.

Das Tourismusressort schätzt, dass sich noch vor sechs Tagen etwa 90.000 Touristen auf dem Archipel aufhielten. Die Pauschalreisenden wurden von ihren Reiseveranstaltern nach und nach mit internationalen Flügen in ihre Herkunftsländer zurückgebracht. Die größte Schwierigkeit stellt sich aber für die Urlauber, die keine Pauschalreise gebucht und teilweise nur einen Hinflug gebucht hatten. Hinzu komme, dass einige Länder keine Rückreisen gestatten würden, erklärte Castilla weiter.

Laut den Turismo de Canarias vorliegenden Informationen haben am vergangenen Wochenende Fluggesellschaften und Reiseveranstalter wie Jet2, TUI, Condor, Transavia, Neos und Easyjet viele Urlauber ausgeflogen. Andere Airlines wie Ryanair haben den Flugbetrieb eingestellt, ohne zuvor alle Kunden von den Inseln abzuholen.

Es sei notwendig, so Yaiza Castilla, Maßnahmen zu treffen, um Urlaubern, die auf den Inseln gestrandet sind, eine Unterkunft zu bieten, in der sie die Vorschriften des Alarmzustands befolgen können.

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