Kandidatur für die Europäische Tourismusagentur

Der Ministerpräsident, Pedro Sánchez (l.), und der kanarische Regierungschef, Ángel Víctor Torres (r.), beim Treffen im August 2021 auf Lanzarote FOTO: EFE

Der Ministerpräsident, Pedro Sánchez (l.), und der kanarische Regierungschef, Ángel Víctor Torres (r.), beim Treffen im August 2021 auf Lanzarote FOTO: EFE

Offizielle Unterstützung der Zentralregierung für die Kandidatur der Kanaren

Kanarische Inseln – Die Kanarischen Inseln gehören zu den neun EU-Gebieten in äußerster Randlage: Guadeloupe, Französisch-Guayana, Martinique, Mayotte, Réunion und Saint-Martin (Frankreich), Azoren und Madeira (Portugal). Das bedeutet, dass die Entfernung zum Festland, die Abgeschiedenheit, das Fehlen natürlicher Ressourcen, die eingeschränkte Fläche und der Naturschutz zusätzliche Kosten erfordern und den Arbeitsmarkt einschränken. Die letzte Ministerkonferenz der EU-Gebiete in äußerster Randlage fand in Martinique statt, und der Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres nahm daran teil. Noch vor Abschluss der Konferenz gab Torres bekannt, dass die spanische Zentralregierung die Kandidatur der Kanaren als Sitz für die zukünftige Europäische Tourismusagentur offiziell unterstützt. Diese neue Agentur, die nach einem Beschluss des EU-Parlaments im Rahmen der EU-Strategie für nachhaltigen Tourismus eingerichtet wird, soll der EU helfen, um vor möglichen Krisen gewappnet zu sein.

Offizielle Unterstützung ausgesprochen

Torres gab bekannt, dass die Ministerin für Tourismus, Reyes Maroto, ihn kontaktiert habe, um ihm mitzuteilen, dass die Zentralregierung die Kandidatur der Kanarischen Inseln offiziell unterstütze. Damit haben die Kanaren das Rennen gegen andere spanische Mitbewerber (Málaga, Madrid und die Balearen) gewonnen. Ferner erklärte Torres: „Wir sind auf dem richtigen Weg und hoffen, dass wir den Hauptsitz der Europäischen Tourismusagentur auf den Kanarischen Inseln erhalten werden, der führenden Tourismusregion innerhalb der EU“. Torres ist der Ansicht, dass die Bewerbung der Kanarischen Inseln mehr als gerechtfertigt ist, „aufgrund unserer Infrastrukturen, unseres Potenzials für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus und die gute Erholung der Tourismusbranche“, argumentierte er. Außerdem, so fügte der Präsident hinzu, gäbe es in den Gebieten in äußerster Randlage keinen Sitz einer europäischen Agentur, und das sei eine ideale Gelegenheit, um diesen Umstand zu ändern.

Seit einem Jahr in Arbeit

Die Kandidatur der Kanaren für den Sitz der Europäischen Tourismusagentur wurde schon im Jahr 2021 vorgeschlagen. Im Sommer desselben Jahres sagte der spanische Regierungspräsident Pedro Sánchez dem Präsidenten der Kanarischen Inseln bei einem Treffen auf Lanzarote, seine Unterstützung zu. Noch im August wurde die Kandidatur dann vom kanarischen Regierungsrat gebilligt, und im November sprachen sich die neun Gebiete in äußerster Randlage, in einer Erklärung der 26. Ministerkonferenz auf den Azoren, einstimmig für die Kandidatur der Kanarischen Inseln aus. Die Frist für die Einrichtung der neuen Agentur läuft bis 2027. Es wird starke Konkurrenz von Städten in Frankreich, Portugal und Italien erwartet.

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