Katalanische Extremisten bereiteten Terroranschläge vor


Flughafen Barcelone-El Prat. Foto: Wikipedia

Barcelona – Die Komitees zur Verteidigung der Republik (katalanisch: Comitès de Defensa de la República, CDR) sind Zusammenschlüsse von Gruppen auf lokaler, Bezirks- bzw. Landesebene, die 2017 gegründet wurden, um das Unabhängigkeitsreferendum und die geplante katalanische Republik zu verteidigen. Doch die Bewegung nahm inzwischen radikale und terroristische Züge an. 

Im Rahmen der „Operation Judas” nahm die Guardia Civil Ende September in Barcelona neun CDR-Mitglieder fest, gegen die seit über einem Jahr ermittelt worden war. Ihnen wird Terrorismus, Rebellion und Sprengstoffbesitz vorgeworfen. Gemäß der Staatsanwaltschaft am Nationalen Strafgerichtshof planten sie, als Reaktion auf das Urteil im Procès-Fall Sprengstoffattentate durchzuführen. Aus diesem Grund wurden sieben der Festgenommenen wegen Zugehörigkeit zu einer Terrororganisation, Herstellung und Besitz von Sprengstoffen und Verschwörung angeklagt. Während der Vernehmung gestanden zwei von ihnen, Sprengstoffe gekauft und manipuliert zu haben, um Sabotageartefakte herzustellen. 

Im Rahmen der Ermittlungen wurden konkret geplante Aktionen aufgedeckt, die unter anderem gemeinsam mit der Protestbewegung Tsunami Democràtic geplant wurden. Die Website und das Profil in den sozialen Netzwerken der im August gegründeten Bewegung wurden Mitte Oktober wegen Aufruf zum Terrorismus vom Nationalen Gerichtshof gesperrt, nachdem Tausende Sympathisanten der Unabhängigkeitsbewegung aus Protest gegen die Procès-Urteile einem über die sozialen Netzwerke veröffentlichten Aufruf gefolgt und zum Flughafen von El Prat gekommen waren. Dort stürmten sie das Terminal, versperrten die Eingänge und sorgten für Chaos. 108 Flüge wurden abgesagt. Die CDR und Tsunami bereiteten gemeinsam die zukünftige Besetzung von Bankfilialen, die Sperrung von Autobahnen oder den Kollaps am Flughafen vor. Den Beamten gelang es, die Verbindung zwischen beiden Bewegungen nachzuweisen.

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