Kaum mehr illegale Einwanderer


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Ein Immigrantenheim vorübergehend aus dem Dienst genommen

„Die Krise auf den Kanaren hat sich dramatisch verschlimmert und für eine alarmierende Arbeitslosenquote gesorgt, sodass im vergangenen Jahr die illegale Einwanderung enorm zurückgegangen ist,“ äußerte Kepa Ganchegui, Sprecher der Teneriffa-Delegation von Amnesty International.

Tatsächlich gibt es in den kanarischen Immigrantenheimen (CIE) momentan teils mehr Wärter als Bewohner, sodass eines nun vorübergehend geschlossen wurde.

Laut der Vertretung der Zentralregierung auf den Kanaren sind derzeit nur 25 der in den drei kanarischen Immigrantenheimen zur Verfügung stehenden 1.530 Plätze belegt. Während 2009 noch 2.246 illegale Einwanderer auf der Suche nach einer besseren Zukunft insbesondere über den Seeweg auf die Kanaren kamen und die Auffanglager aus allen Nähten platzten, wurden in diesem Jahr erst acht Boote mit 28 Menschen an Bord gezählt.

Infolgedessen beschloss das Innenministerium, das Immigrantenheim von El Matorral (Fuerteventura), mit einer Kapazität für 1.100 Personen das größte Spaniens, vorübergehend zu schließen.

Auch in den beiden anderen Heimen sind kaum noch Bewohner untergebracht. Im CIE von Hoya Fría (Teneriffa) waren im Januar neun Beamte tätig, während nur fünf der 238 Plätze belegt waren.

Im CIE von Barranco Seco (Gran Canaria) sah es nicht viel anders aus, denn das Auffanglager, das 168 Personen aufnehmen kann, zählte nur noch elf Bewohner.

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