Kein Anleger für Fähren und Kreuzfahrtschiffe


© Moisés Pérez

Cabildo-Präsident stellt in Puerto de la Cruz Änderungen des Hafenprojektes vor. Die Meinungen dazu sind geteilt.

Teneriffas Cabildo-Präsident Carlos Alonso hat die Möglichkeit, den geplanten neuen Sport- und Fischereihafen von Puerto de la Cruz mit Anlegern für Fähren und Kreuzfahrtschiffe auszustatten, energisch zurückgewiesen.

Diese Alternative sei ausgeschlossen, erklärte Alonso bei einem Treffen im Hotel Vallemar, zu dem Unternehmer und Mitglieder der Fischereigenossenschaft gekommen waren. Bei dem vom Unternehmerzirkel des Nordens organisierten Treffen ging es um die Bekanntgabe neuer Details und Projektänderungen.

Alonso stellte bei dem Treffen klar, dass eine Anlegemöglichkeit für große Schiffe wie Fähren oder Kreuzfahrtschiffe innerhalb dieses Projektes nicht umsetzbar ist und dies auch nicht die Art von Entwicklung ist, die für Puerto de la Cruz und sein Tourismusmodell angestrebt wird.

Bei dem Treffen mit lokalen Unternehmern erklärte Alonso außerdem, dass sich das Cabildo mit einem Beitrag von 16 Millionen Euro in das 80 Millionen Euro teure Projekt einbringen wird. Und auch das Unternehmen Teleférico del Teide, an dem die Inselverwaltung beteiligt ist, wird sich mit 3,6 Millionen Euro als Investor beteiligen.

Unverständnis ernteten einige Änderungen der ursprünlichen Pläne. Die Mitglieder der Fischereigenossenschaft kritisierten, dass die Mole nun, nicht wie geplant ostwärts in Richtung Lago Martiánez geöffnet wird, sondern in umgekehrter Richtung, quasi spiegelverkehrt. Dadurch, so die Fischer, würden die Boote bei starkem Seegang die Hafeneinfahrt nicht mehr benutzen können. Nur in den Sommermonaten, bei ruhiger See, würde ein Hafen in dieser Form nutzbar sein, monierten sie.

Der neue Sport- und Fischereihafen in Puerto de la Cruz, der in einer Bauzeit von sieben Jahren fertig sein soll, wird 200 Liegeplätze bieten, 20 davon für Fischerboote. Die Fläche des Hafenbeckens soll der des neuen Hafens in Garachico ähneln.

An Land beinhalten die Pläne zunächst den Bau eines Parkhauses. Später sollen ein Einkaufszentrum im kanarischen Baustil, ein Luxus-Mode-Outlet, Restaurants und ein Wasserpark das Hafengebiet vervollständigen und beleben.

Unstimmigkeiten wegen Änderungen am Projekt

Obwohl die Änderungen am ursprünglichen Projekt von Teno Ingenieros durch ein anerkanntes Ingenieurbüro erfolgten, das reichlich Erfahrung im Bau von Sportboothäfen hat, sind die begründeten Korrekturen auf Kritik gestoßen.

Die Stadtverwaltung ließ in einer offiziellen Mitteilung wissen, dass sie sich von dem neuesten, von Carlos Alonso vorgestellten Entwurf distanziere und das ursprünglich genehmigte Projekt vom Ingenieurbüro Teno Ingenieros befürworte. Besonders schlecht ist im Rathaus die Mitteilung angekommen, dass der Hafen von Puerto weder mit einem Anleger für Fähren und Kreuzfahrtschiffe ausgestattet wird, noch die Möglichkeit für einen späteren diesbezüglichen Ausbau vorgesehen wird.

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