Die Einwohner von Bajo la Cuesta kämpfen seit fünf Monaten für ihre Rückkehr
Teneriffa – Vor fünf Monaten wurden die Einwohner von Bajo la Cuesta, Candelaria, zwangsweise aus ihren Häusern evakuiert. Der Steilhang hinter den Häusern soll befestigt werden. Diese Baumaßnahmen sind seit Jahren geplant, doch kamen sie nicht in Gang, weil nicht nur die Eigner des Hanggeländes, Endesa und ein Unternehmen namens Dani Ran, nicht willens waren zu investieren, sondern auch, weil die erforderlichen Genehmigungen und Kompetenzen ungeklärt waren. Dennoch setzte Bürgermeisterin Brito– ohne Finanzierungsplan, Auftrag an die entsprechenden Firmen oder das Vorliegen der notwendigen Genehmigungen – unter Vermeidung eines konstruktiven Dialogs mit den Anwohnern die zwangsweise Evakuierung durch. Dies alles, ohne dass eine tatsächliche Gefährdung der Menschen in Bajo la Cuesta erkennbar gewesen wäre. Seit Jahren war kaum ein Stein vom Hang gerollt, und doch wurde das Viertel unter Polizeieinsatz geräumt.
Seitdem hat sich am Hang nichts getan. Der Stromversorger Endesa, der kooperieren will, erhält die notwendigen Genehmigungen nicht. Bei der ruhenden Firma Dani Ran gibt es keinen Ansprechpartner. Anträge an die Küstenbehörde und Finanzhilfeersuchen an die Kanarenregierung dauern Monate in der Bearbeitung oder bleiben unbeantwortet. Das Einzige, was sich bewegt, sind die Anwohner, die teils weiterhin in der Nähe ihrer Häuser kampieren und täglich vor dem Rathaus protestieren, in den Gemeinderatssitzungen unbequeme Fragen stellen und auch immer wieder des Saales verwiesen werden. Finanzielle Hilfen gibt es für die plötzlich obdachlos gewordenen, wenig begüterten Betroffenen kaum, nur Kleinbeträge, die das Anmieten eines Ausweichquartiers langfristig nicht ermöglichen.
Die Maßnahme erscheint sinnlos. Manche vermuten, es gehe darum, die Anwohner zu vertreiben, um die bevorzugte Lage am Meer für profitable Projekte zu nutzen – Enteignung durch nervliche und finanzielle Zermürbung. Das Schweigen der Bürgermeisterin gegenüber den Evakuierten spricht in diesem Zusammenhang Bände.
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