Keine neuen Campings


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Erst wurden sie dringend gefordert, jetzt werden sie kaum benutzt

Wladimiro Rodriguez, der Umweltbeauftragte des Cabildos von Teneriffa ist verärgert. Jahrelang haben die Camper nach mehr Campingplätzen in den Küstenzonen der Insel verlangt. Mit einem Kostenaufwand von mehr als 1,3 Millionen Euro ließ das Cabildo die Anlage Montaña Roja in der Küstenzone von Granadilla konstruieren. Doch die wird kaum benutzt und steht praktisch leer.

„Wir denken darüber nach, den Campingplatz zu schließen, er ist unrentabel und wir können die Unterhaltungskosten nicht aufbringen“; monierte er kürzlich vor der Presse.

„Das Cabildo von Teneriffa wird keine neuen Campingplätze mehr in der Küstenzone anlegen“, erklärte Wladimiro Rodriguez Brito den Medien. „Wir schaffen doch keine Installationen, die dann nicht benutzt werden“. Als Beispiel nannte er Camping Montaña Roja. „Die Campingfreunde protestierten, verlangten Installationen dieser Art und jetzt geht niemand hin….“

Aber damit nicht genug. Das Cabildo wird sich gezwungen sehen, diese Anlage wieder zu schließen, denn es wird immer schwieriger, sie zu erhalten. Das Unternehmen, das sie betreibt, hat jetzt mitgeteilt, dass es den Service nicht mehr aufrechterhalten kann, denn die Belegung liegt unter zehn Prozent. „Das ist wirklich der absolute Widerspruch. Möglicherweise die schönste Campinganlage der Kanaren, mit Licht, Wasser, Kläranlage und allem erdenkbarem Ser-  vice. Mit einem Führer, der alles über das Naturreservat der Montaña Roja, La Tejita und El Médano erklärt. Mit einer herrlichen Umgebung zum Wandern und die Natur zu erleben, und trotzdem will niemand hierher…“, erzürnte sich Rodriguez Brito. „Offenbar wollen die Camper nichts bezahlen, weil die Anlage dem Cabildo gehört. Doch um sie zu erhalten und ihren Service in Anspruch zu nehmen muss etwas bezahlt werden. Die Straßenbahn ge­hört auch dem Cabildo und trotzdem muss man einen Fahrschein lösen. Ich werde nie begreifen, dass man Tausende für einen Wohnwagen ausgibt und dann die sechs oder neun Euro scheut um in einer Zone zu kampieren, die die besten Bedingungen bietet. Dafür ziehen sie wildes Campen in Gebieten vor, wo es verboten ist.“

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