Klartext à la española


Ob sich der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero ein Beispiel an seinem US-amerikanischen Amtskollegen Barack Obama nimmt, der, kaum im Amt, so klare Worte für die derzeitige Krisenlage findet, wie kein anderer führender Politiker weltweit, wird wohl nur er selbst beantworten können.

Madrid – Tatsache ist jedoch, dass der Ministerpräsident, der sich so lange schwer tat, das Wort „Krise“ auch nur in den Mund zu nehmen, auf einmal Klartext spricht. In einer langen Ansprache im Abgeordnetenkongress kam er der Kritik der Opposition zuvor und nahm selbst Bezug auf den dramatischen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Spanien. 3.207.900 Personen hätten derzeit keinen Job in Spanien, erklärte Zapatero mit dramatischer Betonung in der Stimme und gab zu, „wir haben noch lange nicht den Boden des Krisentopfes erreicht und wann wir Licht am Ende des Tunnels sehen werden ist auch noch ungewiss“. Nur „nationaler Zusammenhalt und Zusammenarbeit“ könne jetzt noch helfen.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.