Kopftuch-Verteidiger


Juan Fernando López Aguilar, langjähriger Präsident der kanarischen Sozialisten und derzeitiger Präsident der sozialistischen spanischen Delegation im Europa-Parlament hat in einer Diskussion über die Religionsfreiheit in der demokratischen Gesellschaft den Standpunkt vertreten, dass das Tragen eines Kopftuchs nicht gesetzlich verboten ist, nicht gegen die öffentliche Ordnung verstößt und auch niemanden beleidigt.

Bei der Zusammenkunft auf höchstem Niveau, zu der Spanien im Rahmen der EU-Präsidentschaft nach Córdoba eingeladen hatte, erklärte López Aguilar wörtlich: „Wir müssen uns daran gewöhnen, mit dem Ausdruck der religiösen Freiheit friedlich zusammenzuleben. Beschränkungen müssen gesetzlich festgelegt werden und zwar gleich für alle – Hebräer, Moslems, Christen usw.“ Der Vergleich mit einem Baseball-Cab ergebe keinen Sinn, denn damit werde keine religiöse Identität ausgedrückt. Das Kopftuch der Muslimin sei mit der Kipa der Hebräer oder mit dem Schleier einer Nonne vergleichbar. In Spanien habe man bis zum Eintritt des 21. Jahrhunderts keine religiöse Pluralität gekannt. Erst mit der Ankunft von sechs Millionen Immigranten habe sich die spanische Gesellschaft verändert.

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