Krise treibt Auswanderungszahlen in die Höhe


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Zum ersten Mal seit Jahrzehnten verlassen mehr Menschen Spanien als Einwanderer kommen

„Strauchelt die Wirtschaft, geht auch die Einwohnerzahl zurück.“ Mit diesem Argument erklären Demographen derzeit die Tatsache, dass zum ersten Mal seit Jahrzehnten mehr Menschen Spanien verlassen als sich Einwanderer niederlassen.

Madrid – Und glaubt man ihren Ausführungen, dann ist die bislang verzeichnete rückläufige Tendenz nur der Anfang. Mindestens bis 2021, so prophezeit das Nationale Statistikinstitut INE, sei damit zu rechnen, dass die Auswanderungsquote die der Einwanderung übertrifft. Sollte der derzeitige Auswanderungsrhythmus bestehen bleiben, wird Spaniens Einwohnerzahl in den nächsten zehn Jahren von derzeit 46,1 Millionen auf 45,5 Millionen zurückgehen. Und dass obwohl Spanien jahrzehntelang nach den USA den zweiten Platz der Länder mit der höchsten Einwanderungsrate belegte

Den Hauptgrund für den Rückgang der Einwohnerzahl sehen die Experten in einer massiven Auswanderungswelle: Bis Ende dieses Jahres werden nach derzeitigen Hochrechnungen 580.850 Menschen in Spanien ihre Koffer gepackt und das Land auf unbefristete Zeit verlassen haben. 2008 lag diese Zahl noch bei 266.460.

Die Auswanderungszahlen werden bis mindestens 2020 die Einwanderungszahlen übertreffen. Allerdings, so wird in diesem Zusammenhang erklärt, sind neun von zehn Personen, die Spanien verlassen, Ausländer.

Vor gerade einmal drei Jahren ging das Nationale Statistikamt noch davon aus, dass 2018 rund 49 Millionen Menschen in Spanien leben werden.

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