Küstenamt schiebt Campern auf Fuerteventura den Riegel vor


© Ayto.LaOliva

Straßensperren sollen verhindern, dass Zelte und Wohnmobile diesen Sommer wieder die Nordküste der Insel besiedeln

Wildes Camping ist jeden Sommer ein Problem an der Küste Fuerteventuras. Doch beispielsweise im Norden der Insel, an den zur Gemeinde La Oliva gehörenden Stränden, hat es sich fast zu einem Gewohnheitsrecht für die Sommerurlauber entwickelt.

So hat die Gemeinde bis letztes Jahr sogar eine beschränkte Zahl von Campinggenehmigungen ausgestellt, die gegen die Zahlung einer Kaution von 60 Euro zu haben waren.

Das Geld wurde den Campern wieder zurückgezahlt, wenn festgestellt worden war, dass sie das Gelände sauber hinterlassen hatten. Nun teilte La Olivas Bürgermeisterin Claudina Morales mit, dass dies künftig nicht mehr möglich sein wird. Das dem spanischen Umweltministerium unterstehende Küstenamt macht von seiner Zuständigkeit für die Strände Gebrauch und will die Zufahrten sperren, um zu verhindern, dass Wohnwagen und Zelte bis in die Buchten gelangen. An manchen Stränden wurde die Sperrung bereits vorgenommen, meldete die Nachrichtenagentur EFE.

Bruch mit „35-jähriger Tradition“

Bürgermeisterin Morales kritisierte das radikale Einschreiten des Küstenamtes, das von jetzt auf gleich eine seit 35 Jahren übliche Tradition verbietet. Nicht nur Wohnmobile aus Fuerteventura kommen regelmäßig jeden Sommer an die Strände der Nordküste, auch viele Camper von Gran Canaria schätzen die schönen Sandstrände Fuerteventuras und verbringen mit ihren Familien die Sommerferien dort.

Der Inselverband der Caravan- und Campingfreunde hat für alle Wochenenden im Juni Protestaktionen angekündigt. Samstags soll eine Wohnmobilkarawane von Puerto del Rosario aus in Richtung Süden bis Tarajalejo rollen. Sonntags geht’s in Richtung Norden bis Corralejo. Der Gemeinderat von La Oliva hat sich öffentlich gegen die Straßensperren des Küstenamtes ausgesprochen.

Dorn im Auge

Ganz besonders ist der Stadt die Sperrung der Straße vom Leuchtturm El Tostón nach Punta Aguda (Camino de Majanicho a El Cotillo) ein Dorn im Auge. Während das Küs­tenamt die Maßnahme rechtfertigt und damit die Einhaltung des Campingverbots an der Küste erzwingen will, argumentiert der Stadtrat von La Oliva, dass damit das Recht der Bürger auf Benutzung der als „öffentlich“ ausgewiesenen Straße und der Strände verletzt wird.

Des Weiteren wird befürchtet, dass die Camper nicht auf das Verbot eingehen und vermutlich an anderen Orten der Küste ihre Zelte aufschlagen und ihre Wohnwagen abstellen werden.

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