Kurzarbeitsmaßnahmen sollen verlängert werden

Die spanische Arbeitsministerin Yolanda Díaz während eines Redebeitrags im Parlament Foto: EFE

Die spanische Arbeitsministerin Yolanda Díaz während eines Redebeitrags im Parlament Foto: EFE

Die Regierung stellt den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden die Fortführung der Maßnahme um weitere 3 Monate in Aussicht

Madrid – Die spanische Regierung hat vor, die Kurzarbeit, die wegen der Coronavirus-Krise genehmigt wurde, über den 30. Juni 2020 hinaus zu verlängern. Arbeitsministerin Yolanda Díaz, stellte diese Möglichkeit in der ersten Juni-Woche für diejenigen Branchen, die diese Unterstützung weiterhin benötigen, in Aussicht.
Vertreter der Regierung, der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände diskutierten im Rahmen der Überwachungskommission der Kurzarbeitsabkommen die Frage, ob die Maßnahme bis zum Ende des Jahres ausgeweitet werden sollte oder nur bis zum 30. September, um dann erneut zu prüfen, welche Hilfen noch gebraucht werden. Die Regierung favorisiert die letztgenannte Möglichkeit. Die Unternehmer sind anderer Meinung und plädieren dafür, die Kurzarbeitsregelungen sofort bis zum Ende des Jahres zu verlängern. Eine Verlängerung bis Juni greife zu kurz und sorge für Unsicherheit in den Unternehmen. Die Arbeitgeberverbände drängen darauf, so früh wie möglich eine Verlängerung bis zum Ende des Jahres zu vereinbaren, um den betroffenen Firmen eine längerfristige Planung zu ermöglichen.
Die Gewerkschaften dagegen sind geneigt, den Vorschlag des Arbeitsministeriums zu akzeptieren, die Verlängerung als Zwischenlösung zunächst bis Ende September laufen zu lassen und nach den Bedürfnissen der einzelnen Branchen und Sektoren aufzuschlüsseln.
Die Arbeitnehmervertreter treten außerdem dafür ein, die Kosten der Maßnahme nicht ausschließlich der Sozialkasse, Seguridad Social, aufzubürden, sondern andere Finanzierungsformen zu suchen.
Sowohl die Gewerkschaften als auch die Arbeitgeber fordern schon seit einiger Zeit eine Verlängerung der Kurzarbeit, da von vornherein klar war, dass einige Sektoren, wie das Hotelwesen, die Gastronomie, der Handel und die Automobilbranche, über den Juni hinaus Unterstützung bei der Überwindung der Folgen der Coronavirus-Krise brauchen würden.
Die Tatsache, dass sich das Arbeitsministerium und die Interessenvertretungen weitgehend einig sind, erleichtert die Anpassung des Instruments der Kurzarbeit an die Erfordernisse der kommenden Monate. Arbeitsministerin Yolanda Díaz betonte die Bedeutung der Kurzarbeit für die Abfederung sozialer Härten. Die Maßnahme habe bisher drei Millionen Arbeitsplätze in Spanien, zehn Millionen in Deutschland und über acht Millionen in Italien gerettet. Sie diene nicht nur dem sozialen Schutz sondern vor allem auch der Erhaltung von Arbeitsplätzen. Bisher hätten in Spanien schon 400.000 Angestellte die Kurzarbeit verlassen und ihre normale Tätigkeit wieder aufgenommen.

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