Kurzfristige Gesetzesänderung verhindert, dass 10.000 Tonnen Bananen im Müll landen

Die Vulkanasche verursacht auf der Schale der Bananen einen rein optischen Schaden. Damit Konsumenten erkennen können, warum bestimmte Früchte äußerliche Mängel oder besonders viele dunkle Flecken aufweisen, wurde von „Plátano de Canarias“ ein besonderes Etikett mit einem Bild von dem Vulkan entworfen. Fotos: Plátano de Canarias/Noticia

Die Vulkanasche verursacht auf der Schale der Bananen einen rein optischen Schaden. Damit Konsumenten erkennen können, warum bestimmte Früchte äußerliche Mängel oder besonders viele dunkle Flecken aufweisen, wurde von „Plátano de Canarias“ ein besonderes Etikett mit einem Bild von dem Vulkan entworfen. Fotos: Plátano de Canarias/Noticia

Das spanische Landwirtschaftsministerium hat eine Ausnahmegenehmigung erteilt, damit die von Asche bedeckten Früchte, deren Fruchtfleisch intakt ist, für den Verzehr freigegeben werden

La Palma – „Es wäre doch eine Sünde, all diese Bananen wegzuwerfen, nur weil ihre Schale mit Asche bedeckt ist“, erklärte ein Kleinbauer von La Palma am 8. November in einem lokalen Radiosender. Tatsächlich drohte den gelben Früchten, die für die Inselwirtschaft von so großer Bedeutung sind, der Weg in den Müll, denn die Vermarktung der kanarischen Bananen unterliegt strengen Regeln. Die Früchte dürfen zwar äußerlich einige der charakteristischen braunen Flecken aufweisen, die sie von den südamerikanischen „bananas“ unterscheiden, aber die Schale darf nicht komplett damit überzogen sein. Je nach Kategorie der Bananen – I, II oder „Extra“ – dürfen die äußerlichen Unregelmäßigkeiten nicht mehr als 2, 4 bzw. 1 Quadratzentimeter der Gesamtfläche der Frucht übersteigen.
Somit bestehen die jetzt geernteten Bananen, die, ebenso wie Straßen, Bäume, Autos und Häuser auf La Palma, mit Vulkanasche überzogen sind, diese Qualitätskontrolle nicht.

Die Vulkanasche verursacht auf der Schale der Bananen einen rein optischen Schaden. Damit Konsumenten erkennen können, warum bestimmte Früchte äußerliche Mängel oder besonders viele dunkle Flecken aufweisen, wurde von „Plátano de Canarias“ ein besonderes Etikett mit einem Bild von dem Vulkan entworfen. Fotos: Plátano de Canarias/Noticia
Fotos: Plátano de Canarias/Noticia

Um jedoch nicht tonnenweise Bananen zu entsorgen, hat das spanische Landwirtschaftsministerium eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die am 11. November in Kraft trat und ein Jahr lang gilt. Demnach dürfen die durch die Vulkanasche „beschädigten“ Bananen, wenn sie entsprechend gekennzeichnet sind, verschenkt und in der Gastronomie verwertet sowie auch verkauft werden.

Das Ministerium führt an, dass in diesem besonderen Fall die in der EU-Verordnung Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Finanzierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrarpolitik vorgesehene Ausnahme im Katastrophenfall gilt.

Durch diesen Beschluss können die vom Vulkanausbruch betroffenen Bananenanbauer von La Palma nun ein Jahr lang ihre Ernte trotz äußerlichen „Schönheitsfehlern“ verkaufen. Die Ausnahme gilt allerdings nicht für die Ernte in Gebieten der Insel, die nicht unter dem Ascheregen des Vulkans leiden.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.