Hai-Schutzverband setzt sich für eingehende Studie vor der touristischen Vermarktung ein
Der Verband „Alianza por los Tiburones de Canarias“, der sich den Schutz der Haie in kanarischen Gewässern auf die Fahne geschrieben hat, setzt sich auch für den Schutz der Engelhaie von Las Teresitas ein.
Schon seit einigen Jahren ist bekannt, dass der helle Sandstrand bei Santa Cruz nicht nur bei Badegästen beliebt ist, sondern auch von einer recht ansehnlichen Kolonie von Engelhaien bevölkert wird, die die milden Temperaturen dieser Gewässer im Frühling und über den Sommer für die Aufzucht des Nachwuchses schätzen.
Die Engelhaie, die hier leben, gehören zu der Art der Meerengel (Squatina squatina), die durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) zu den hundert am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten gezählt wird. Zwar sind diese Haie ungefährlich, es gab aber in den letzten Jahren immer wieder Meldungen von „Bissen“, weil Badegäste aus Versehen auf einen im Sand eingegrabenen Hai getreten sind, der sich dann gewehrt hat. Vom Verband „Alianza por los Tiburones de Canarias“ aus wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Verletzungen meist nur sehr oberflächlich sind und keinesfalls von „Angriffen“ gesprochen werden kann. Der Strand, so betont der Verband, sei zwar für Badegäste gedacht, aber man dürfe nicht vergessen, dass hier auch Meerestiere ein Wohnrecht haben.
Der Strand Las Teresitas ist rund 1.300 Meter lang und war ursprünglich ein vulkanischer Strand. Erst 1973 wurde der Strand mit dem feinen hellen Sand aus der Sahara aufgeschüttet.
Fernando Frias Reis, Präsident von „Alianza por los Tiburones de Canarias“ bezeichnet es als Privileg für Las Teresitas, dass die Meerengel hier ihre Kinderstube eingerichtet haben. Es sei wichtig, dies zu respektieren und Besuchern – Einheimischen wie Touristen – durch eine entsprechende Aufklärungskampagne die Besonderheiten dieser Art zu vermitteln. Bevor jedoch eine touristische Nutzung dieser Attraktion erfolge, müsse eingehend geprüft werden, dass diese den Tieren nicht schadet. Außerdem verlangt der Verband, dass vor der touristischen Vermarktung mindestens ein weiteres Jahr die vom Verband und Meeresbiologen der Universität La Laguna begonnenen Studien fortgesetzt werden. Man wolle eine Zählung der Tiere und Einteilung in Größen vornehmen.
Die Meerengel halten sich meist bis Ende Oktober in den flachen Gewässern von Las Teresitas auf. Erst wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben, wagen sie den Umzug in tiefere Gewässer. Im Frühling werden sie dann zurückerwartet.
Der Meerengel (Squatina squatina), auch als Gemeiner Engelhai bezeichnet, ist ein bodenbewohnender Hai, der an der europäischen Atlantikküste und im Mittelmeer vorkommt.
Der Meerengel kann eine maximale Körperlänge von etwa 180 cm und ein Gewicht von bis zu 80 kg erreichen. Wie bei anderen Engelhaien ist der Rumpf stark abgeflacht mit sehr breiten Brustflossen, wodurch die Tiere in der Gestalt eher wie lange Rochen wirken.
Das Verbreitungsgebiet des Gemeinen Engelhais befindet sich im Küstenbereich des nordöstlichen Atlantiks vom südlichen Norwegen und den Shetlandinseln über die Nordsee bis hinunter nach Marokko und die Westsahara sowie um die Kanarischen Inseln und im Mittelmeer.
Der Meerengel ernährt sich vor allem von Plattfischen, Rochen, Weichtieren und Krebsen, die er als Lauerjäger auf dem Boden liegend erbeutet. Wie alle Engelhaie ist er ovovivipar – die Eier werden im Muttertier ausgebrütet, bevor die Jungtiere lebend geboren werden. Abhängig von ihrer Größe bringen die Weibchen dieser Art 7 bis 25 Jungtiere zur Welt. Die Tragzeit beträgt 8 bis 10 Monate. Bei der Geburt sind die Junghaie 20 bis 30 cm lang. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit einer Körperlänge von etwa 125 bis 170 Zentimetern.
Quelle: Wikipedia
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