Lauern auf die Monsterwelle


Puerto de la Cruz im Visier der Tow-in-Surfer

Teneriffa ist gewiss kein Surf­paradies wie Hawaii oder die Buchten Australiens und selbst unter den Surfspots Europas vermutlich kaum erwähnenswert. Dennoch bietet die Insel selbst für Profisurfer Herausforderungen und ab und zu, wenn sich der Atlantik von seiner wildesten Seite zeigt, dann bilden sich hier Wellen, von denen jeder Surfer träumt.

Ganz besonders bekannt unter Insidern ist eine gewisse Welle, die „el bravo“ genannt wird. Diese Monsterwelle, die bis zu 10 m hoch werden kann, bricht sich an der Küste von Puerto de la Cruz, am Strand von Punta Brava. Die Stadt Puerto hat das Potential dieser Welle erkannt und über das Sportamt einen Tow-in-Surf­wettbewerb organisiert, der während der nächsten sechs Monate stattfinden soll. Extremsurfer aus aller Welt sind eingeladen, an diesem Event teilzunehmen, für das ein Termin zwischen Januar und März oder Oktober und Dezember in Frage kommt. Denn die Welle ist unberechenbar.

Die Organisatoren werden ständig den Wetterbericht und die Vorhersage der kommenden vier Tage im Auge behalten, um „el bravo“ rechtzeitig voraussehen zu können und so binnen 24 Stunden die Towsurfer auf die Insel holen zu können.

Das Tow-in-Surfen oder Tow­surfen (benannt nach dem englischen Begriff für „ziehen“) ist eine Extremsportart die sich aus dem Big Wave Surfen entwickelt hat und bei der die Surfer auf Monsterwellen so hoch wie Häuser reiten. Erfunden wurde dieses Superlativ des Wellenreitens von Laird Hamilton, Sohn der 60er Jahre-Surflegende Bill Hamilton, Anfang der 90er Jahre. Wikipedia schreibt über ihn: „Er hat Wellen bis zu 22 Metern Höhe bei Geschwindigkeiten von 80 km/h gesurft.“ Beim Towsurfen wird der Wellenreiter mit Hilfe von einem Jetski oder einem Hubschrauber in eine große, brechende Welle gezogen. Diese Methode ist der einzige Weg Monsterwellen zu reiten, die aufgrund ihrer Größe und Geschwindigkeit vom Surfer nicht mehr angepaddelt werden können.

An der in Puerto de la Cruz geplanten Veranstaltung sollen Towsurf-Teams aus Spanien (Kanarische Inseln und Baskenland), Frankreich, Portugal, Deutschland, Irland und Großbritannien teilnehmen. Lorenzo Suárez, Extremsurfer des kanarischen Teams, erklärte bei der Pressekonferenz Anfang Januar: „Die Welle el bravo ist etwas ziemlich besonderes, denn sie kann aus verschiedenen Winkeln aus beobachtet werden, was Puerto de la Cruz zu einem der wenigen Orte der Welt macht, wo solch eine Welle beobachtet und genossen werden kann, als reite man auf ihr.“

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