Lebensmittelbanken warten auf Hilfe


Europäische Hilfen kommen unregelmäßig

Überall in Spanien haben sich, wie auch auf Teneriffa, Lebensmittelbanken gebildet, die die Ärmsten mit Grundnahrungsmitteln versorgen. Diese „Tafeln“ erhalten ihre Spenden teils von privaten, teils von staatlichen Organisationen.

Barcelona – In Katalonien gibt es vier große Tafeln: in Barcelona, Tarragona, Lleida und Girona, die in Zusammenarbeit mit etwa 600 NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) insgesamt 140.000 bedürftige Personen in den genannten Städten versorgen. Etwa die Hälfte der Lebensmittel kommt aus einem speziellen EU-Programm, das auf Antrag entweder Lebensmittel wie Getreide, Butter, Milchpulver und Zucker oder den Gegenwert in Geld zur Verfügung stellt. 14 der 27 EU-Länder beziehen derzeit Zuwendungen aus diesem Programm, darunter Spanien. Die Verteilung im Land selbst organisiert die Organisation FEGA (Fondo Español de Garantía Agrícola), die dem Landwirtschaftsministerium angeschlossen ist.

Das Problem ist, dass im ersten Halbjahr wegen organisatorischer Schwierigkeiten keine Lebensmittel aus dem EU-Fonds eingetroffen sind. Dadurch konnten weniger Menschen als sonst versorgt werden, und die Grundversorgung war auf private Spenden, die meistens aus Firmen kommen, angewiesen. So spendet die Reis-Handelskammer „Cámara Arrocera del Montsia“ regelmäßig ein Zehntel ihrer Umsätze für die Tafeln.

Seit kurzem laufen aber die Lieferungen aus der EU wieder, und es wird überdies nun der gesamte Jahresbedarf nachgeliefert, so dass die Tafeln jetzt vor dem Problem stehen, wo sie die ganzen Lebensmittel lagern sollen. Aus dem Mangel ist für kurze Zeit ein Überfluss geworden, weshalb Fedrico Gómez, der Präsident der Tafel von Girona appelliert, die Lieferungen besser abzustimmen, denn, so Gómez: „Man kann auf vieles warten, aber nicht aufs Essen.“

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