Lebensmittelverschwendung leicht zurückgegangen

Ab 2023 sieht die Gesetzgebung die Wiederverwertung von Abfällen als Kompost vor. Foto: PIXABAY

Ab 2023 sieht die Gesetzgebung die Wiederverwertung von Abfällen als Kompost vor. Foto: PIXABAY

Pro-Kopf-Abfall-Quote im Jahr 2021 um fast 3 Kilo geringer

Madrid – Rund um den Globus leiden Menschen unter Hunger. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung hat daher in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Das Landwirtschaftsministerium, unter der Leitung des Ministers Luis Planas, hat nun den Bericht über Lebensmittelverschwendung für das Jahr 2021 veröffentlicht.

Daraus geht hervor, dass 2021 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll gelandet sind. Das bedeutet, jeder Spanier wirft durchschnittlich ca. 28 Kilo Lebensmittel jährlich weg, insbesondere Soßen und Beilagen, gefrorenes Fleisch und Hülsenfrüchte. Das sind allerdings 8,6% weniger als im Vorjahr.

Im Bericht wird darauf hingewiesen, dass der Rückgang im Vergleich zu 2020 unter anderem auf eine Änderung der Gewohnheiten, den Anstieg der Lebensmittelpreise und eine stärkere Sensibilisierung zurückzuführen ist. Die Daten des Berichts zeigen, dass drei von vier Haushalten (ca.13,18 Mio.) immer noch Lebensmittel und Getränke in den Müll entsorgen und es nur 26% niemals tun. Die Produkte, die am häufigsten im Müll landen, sind: Tiefkühlfleisch (16,7%), Soßen (15,9%) und Hülsenfrüchte (12%), gefolgt von Obst (7,3%) und Säften (5,9%). Die größten Abfälle fallen bei den Hauptmahlzeiten an: 42% der Lebensmittelabfälle entstehen während des Mittagessens und 21% während des Abendessens. Wichtig jedoch ist, dass der Pro-Kopf-Abfall im Jahr 2021 zurückgegangen ist: Von 30,93 Kilo pro Person auf 28,21 Kilo.

Landwirtschaftsminister Luis Planas wies darauf hin, dass sein Ministerium an einem neuen „Gesetz zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung“ arbeitet, das 2023 in Kraft treten soll. Die neue Regelung wird alle an der Lebensmittelkette Beteiligten verpflichten, einen Plan zur Abfallvermeidung zu erstellen.

Die Vorbeugungsmaßnahmen sollen der weiteren Verwendung von Lebensmitteln Vorrang einräumen, bevor sie auf dem Müll landen. Der Schwerpunkt sollte auf dem menschlichen Verzehr durch Spenden an Organisationen wie Lebensmittelbanken liegen. Sollte es nicht möglich sein, die Lebensmittel auf diese Weise zu verbrauchen, müssen sie zu anderen Produkten wie Säften oder Marmeladen verarbeitet werden. Die dritte Möglichkeit ist die Verwendung als Tierfutter. Der wirklich allerletzte Verwendungszweck sollte die Wiederverwertung zu Kompost oder Brennstoff sein. Die neue Gesetzgebung sieht Strafen von bis zu 60.000 Euro für Bars, Restaurants oder Supermärkte vor, die sich nicht an diese Vorschriften halten.

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