Leonor – Prinzessin von Asturien


Zum 40-jährigen Jubiläum der spanischen Verfassung im Oktober 2018 sprach Prinzessin Leonor zum ersten Mal vor der Öffentlichkeit und las Artikel 1 vor. Archivfoto: casa real

Mit 14 beginnt das öffentliche Leben

Madrid – Am 31. Oktober wird die spanische Thronerbin vierzehn Jahre alt. Prinzessin Leonor und auch ihre Schwester, die Infantin Sofía, haben seit ihrer Geburt auf ausdrücklichen Wunsch ihrer Eltern fern von der Öffentlichkeit gelebt.

Nun aber scheint die „Schonzeit“ vorüber zu sein. Die Prinzessin hatte in den letzten Monaten bereits an verschiedenen öffentlichen Akten teilgenommen.

Am 30. Januar, dem Geburtstag ihres Vaters Felipe VI., verlieh dieser der Prinzessin Leonor im Rahmen eines Festaktes den „Orden vom goldenen Vlies“ (Toison d‘Or). Die Thronerbin, die den Titel „Princesa de Asturias“ trägt, verbrachte den Rest dieses Tages mir ihrer Familie in Covadonga, dem beschaulichen Wallfahrtsort in Asturien, gefolgt von einer Schar Journalisten und Fotografen.

Wenige Wochen später, am 26. März, verlas Leonor den ersten Artikel der Spanischen Konstitution, erstmals konnte Spanien die Stimme seiner Prinzessin vernehmen. Am 19. Juni, dem fünften Jahrestag der Thronbesteigung ihres Vaters, wohnte Leonor der Übergabe der spanischen Verdienstorden bei. Diese plötzliche Aktivität weist, gemäß Experten darauf hin, dass die Thronerbin in Kürze ihre Öffentlichkeitsarbeit beginnen wird.

Bislang war das Leben von Leonor, und auch das ihrer Schwester Sofía, vollkommen abgeschirmt. Nur wenige autorisierte Aufnahmen vom Schulbeginn oder der Ostermesse in Palma de Mallorca waren in den Medien zu sehen.

Prinzessin Leonor ist eine fleißige, vielseitig interessierte Schülerin, die nach ihrem Schultag an sportlichen Aktivitäten teilnimmt und in Sprachen (Französisch, Chinesisch, Arabisch) unterrichtet wird. Englisch spricht sie bereits fließend.

Als kürzlich die Sommerferien begannen, begleitete Königin Letizia ihre Töchter genau wie im Vorjahr an Bord eines regulären Fluges in die Vereinigten Staaten in ein Sommercamp. Der Ort wurde nicht bekannt gegeben.

Leonor ist sich ihrer Rolle bewusst, seit Langem lassen ihre Eltern sie am täglichen Geschehen des Landes teilhaben. Oftmals hört man, wie Königin Letizia sie über Namen und Bedeutung geladener Gäste aufklärt.

Seit der Geburt der beiden Mädchen haben König Felipe und seine Frau großen Wert darauf gelegt, dass ihre Töchter unter gleichen Bedingungen aufwachsen. Sofía begleitet ihre „königliche“ Schwester stets zu offiziellen Akten. Aber bald wird Leonor die Hauptfigur sein.

Allgemein wird erwartet, dass sie erstmals im Oktober – im gleichen Alter wie seinerzeit ihr Vater – der Verleihung der Prinzessin von Asturien-Preise beiwohnt. Eine hochrangige spanische Auszeichnung für acht Kategorien in den Bereichen Kunst, Geisteswisschenschaften und Literatur, Sozialwissenschaften, Sport, Kommunikation, Humanwissenschaften, Eintracht, Internationale Zusammenarbeit, Wissenschaftliche und Technische Forschung.

Die Preise wurden von 1981 bis 2014 von König Felipe unter dem Namen Prinz-von-Asturien-Stiftung erteilt, seit 2015 tragen sowohl die Stiftung als auch die Preise den Namen der Prinzessin.

Über das Leben der zukünftigen Königin Spaniens weiß man wenig, und auch die Zukunftspläne sind noch ein Geheimnis. Leonor ist wohl eine leidenschaftliche Leserin und sehr an den Geisteswissenschaften interessiert. Möglicherweise tritt sie in die Fußstapfen ihres Vaters, der Politikwissenschaften studierte.

Auch sollte sie als zukünftige oberste Befehlshaberin der spanischen Streitkräfte eine militärische Ausbildung absolvieren. In welcher Form das geschehen wird, ist derzeit nicht bekannt. Für welches Studium sich die Prinzessin auch entscheiden wird, es erwartet sie eine umfangreiche Zusatzausbildung.

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