Leserbrief: Aufenthalt in Puerto de la Cruz zur Corona-Zeit


Seit nunmehr über zehn Jahren kommen meine Frau und ich im November/Dezember in den Norden von Teneriffa und haben unser Hotel San Borodón in Puerto de la Cruz. Für drei bzw. vier Wochen ist das sozusagen immer unser zweites Zuhause. Was das Personal von Rezeption bis Küche anbelangt, so hat sich fast gar nichts geändert, man kennt sich eben, spricht miteinander, wie in einer Familie. Besser geht es nicht.
Wir hatten unsere Buchung im damals noch unbelasteten Juni 2020 vorgenommen. Wenige Zeit später wurde dann ganz Spanien zum Risikogebiet erklärt. Dann wurden ab 24. Oktober die Kanaren als einziges spanisches Gebiet als risikofrei erklärt, sodass die für den Zeitraum 23. November bis 20. Dezember gebuchte Reise angetreten werden konnte. Allerdings wurden davor noch von Spanien die Einreisebestimmungen verschärft. Es wurde ergänzend zu den schon zwei erforderlichen Einreiseformularen einschließlich QR-Code nun noch ein PCR-Test verplichtend. Mit etwas Glück hatten wir noch diese letzte Hürde genommen, was uns noch 182 € kostete. Die letzten Tage vor der Abreise waren sehr stressig: kommt der Test (den man übrigens nur bis 72 Std. vor Reise machen konnte und eine Bearbeitung von 24-48 Std. vorsah) und wenn ja, wie fällt er aus? Als wir dann im Airbus saßen, am Flughafen in TFS dann nur den QR-Code zeigen mussten, waren wir fix und alle, aber erleichtert. Als wir am Mittag das Hotel betraten, da winkte man uns schon von der Rezeption entgegen. Draußen schien die Sonne. Wir waren zu Hause. So etwas vergisst man nicht, besonders auch nicht in dieser kritischen Situation.
Wie wir schnell feststellen konnten, hat das Hotel die coronabedingten Gesundheitsauflagen gut gemeistert. So gab es jeden Morgen zum Frühstück als „Vorspeise“ die Temperaturmessung humorvoll „verabreicht“. Leider haben sich die Gästezahlen durch die Reisebeschränkungen und immer wieder neue Vorgaben drastisch reduziert.
Die Einschränkungen am Ort selbst haben wir nicht als solche verspürt. Einige Geschäfte und Restaurants hatten zwar reduzierte Öffnungszeiten, man konnte damit leben. Deutlich war allerorts zu spüren, dass man mit großer Disziplin und auch Gelassenheit all das machte, was von den Behörden vorgegeben war, so z.B. Abstandsgebote, Anzahl von Personen in Geschäften und Restaurants und Maskenpflicht überall, auch im Ort. Und das spanische Wort für Maske ist mascarilla, da tut man das Vorgegebene doch gerne, wenn der Name schon so schön ist. Alles geschieht schon fast mit Hingabe.
Wichtig war für uns Ältere (82/84) schon, dass unsere geliebte und treue Titsa-Busflotte wie immer fuhr. So konnten wir u.a. auch Punta de Teno ansteuern, Orotava und den Abstieg von El Reparo nach Garachico wieder wagen sowie einiges andere im Nahbereich – all das dank Titsa!
Es waren für uns Tage der Ruhe und Entspannung, die uns auch nach der Rückkehr gut getan haben. Mit „kanarischer“ Gelassenheit warten wir hier auf den Impftermin.
Abschließend noch einen Dank an die Redaktion. In den vier Wochen hatten wir das Glück, drei Ausgaben des Wochenblatt zu lesen und haben immer öfter mal wieder reingeschaut. Gute Informationen zu Land und Leuten auf den sieben Inseln, zur Kultur und auch politisch. Wir wissen das sehr zu schätzen. Machen Sie weiter so, bleiben Sie gesund und bleiben Sie uns erhalten.
Wir planen auch 2021 wieder nach Puerto Cruz zu kommen, es ist unser zweites Zuhause. Dann heißt es wieder u.a.: Mettbrötchen und cortado bei Columbus, guter Fisch im Tropical und lecker Pizza bei Camilo. Auch haben wir noch eine Briefmarke, die will unbedingt auf einer Karte Platz nehmen und von dort die Reise antreten.
Mit besten Grüßen,
Reinhard Schnor und Frau,
Bergisch Gladbach

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