Licht in den Tiefen des Atlantiks


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Spanisch-amerikanische Forschungs-Zusammenarbeit dringt in die verborgene Welt der Tiefseefauna vor Teneriffa und El Hierro ein

Die Gewässer, die die Kanarischen Inseln umgeben, sind in großer Tiefe noch relativ unerforscht. Dabei weisen Wissenschaftler darauf hin, dass 80% des Meeresbodens rund um den Archipel in einer Tiefe von mehreren Hundert bis über Tausend Meter liegen.

Jetzt sind Meeresbiologen einer amerikanisch-spanischen Forschungs-Zusammenarbeit vor den Inseln Teneriffa und El Hierro zumindest in einen Teil der verborgenen und dunklen Tiefseewelt vorgedrungen und haben Erstaunliches entdeckt.

Die Forscher der Universität La Laguna haben zusammen mit den Kollegen vom ozeanographischen Forschungsinstitut „Woods Hole Oceanographic Institution“ in Massachusetts und den Meeresbiologen der spanischen Forschungseinrichtung „Consejo Superior de Investigaciones Científicas“ beispielsweise festgestellt, warum die Grindwale oder Pilotwale vorzugsweise vor der Küste Teneriffas leben und die Schnabelwalkolonien vor El Hierros Küste zu finden sind. Die Wahl des „Wohnorts“ liegt offenbar an den im jeweiligen Gebiet vorhandenen Speisevorräten. So enthält die Tiefsee-Speisekammer vor Teneriffa vermutlich andere Arten als die vor El Hierro. Die Grindwale und Schnabelwale ernähren sich hauptsächlich von den Kopffüßern, die in den Tiefen des Ozeans ab 200 Meter und bis über 1.000 Meter vorkommen.

Im Rahmen des Forschungsprojekts Zifiocal 1 wurde das Verhalten der Meeressäuger vor Teneriffa und El Hierro beobachtet und die Tiefseefauna erforscht. „Dabei wurden unzählige neue Fische und Kopffüßer gesichtet“, berichtete Natacha Aguilar von der Universität La Laguna. Diese Arten seien nicht unbedingt Endemiten dieser Gegend des Atlantiks, aber sie seien zuvor in den Inselgewässern noch nie gesichtet worden. Viele dieser Arten verfügen über Photophoren (lichtaussendende Zellen), die sie in den finsteren Tiefen des Atlantiks in Grün-, Blau- und Rottönen sichtbar machen.

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