Lieferschwierigkeiten von Medikamenten nehmen zu


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Hersteller und Behörden haben einen Maßnahmenplan aufgestellt. Gemäß dem Gesundheits­ministerium besteht kein Grund zur Sorge

Madrid – Immer häufiger sind bestimmte Medikamente in den Apotheken nicht vorrätig. Die spanische Agentur für Arzneimittel und Medizinprodukte hat 2008 noch 20 Benachrichtigungen über nicht vorrätige Medikamente erhalten, 2013 waren es 576, im vergangenen Jahr 1.332. Nun haben sich Vertreter der Agentur, der Regionen und der Pharmahersteller getroffen, um das Problem anzugehen. Gleichzeitig hat das Gesundheitsministerium erklärt, es bestehe kein Grund zur Sorge, denn von den 31.495 in Spanien zugelassenen Medikamenten gäbe es nur bei 488 Lieferschwierigkeiten. Von den 14.182 Arzneimitteln, die bei der Agentur gemeldet sind, seien 274 betroffen. „Es besteht kein Risiko, dass eine Krankheit nicht behandelt wird,“ versicherte das Ministerium. Laut der Agentur sind die drei größten Probleme die Herstellung, wie beispielsweise beim Ausfall einer Maschine (26%), die Kapazität wegen Steigerung der Nachfrage (23%) oder die Qualität (19%).

Zu den Produkten mit Lieferschwierigkeiten gehören Isopto Flucon (Augentropfen), Trankimazin (ein Beruhigungsmittel), Betadine, Aspirin, Clexane und Gardasil. Alle Arten von Laboratorien sind betroffen, große wie kleine, neuartige sowie generische, wie Sanofi, Bayer, Mylan, Novartis, MSD.

Der Entwurf des Maßnahmenplanes konzentriert sich auf die Vorbeugung, Verwaltung und Kommunikation im Fall von Versorgungsengpässen. Vorgesehen ist, eine Liste mit den wichtigsten Medikamenten zu erstellen – dabei soll eine entsprechende Aufstellung der Weltgesundheitsorganisation als Grundlage dienen – um die Sanktionen bei Lieferschwierigkeiten zu verschärfen. Auf Engpässe will man effektiver und flexibler antworten können, indem man schneller ein möglichst ähnliches Produkt anbietet.

Auch soll die Kommunikation zwischen den Herstellern und den vielen beteiligten Behörden verbessert werden.

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