LKW-Brand zwingt Fähre zum Umkehren


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Im Frachtraum der „Volcán de Taburiente“ brach eine halbe Stunde nach dem Ablegen in Los Cristianos Feuer aus

Mit dem Schrecken kamen die 319 Passagiere der Fähre „Volcán der Taburiente“ davon, als während der Überfahrt von Los Cristianos auf Teneriffa nach El Hierro und La Palma im Frachtraum ein Feuer ausbrach.

Eine knappe halbe Stunde nach dem Ablegen begannen auf dem Passagierschiff der Reederei Naviera Armas die Alarmsirenen zu schrillen. Viele der Fahrgäste wurden jedoch erst unruhig, als sie im Vorschiff dunklen Rauch aufsteigen sahen oder bemerkten, dass die Mitreisenden begannen, sich zum Heck der Fähre zu begeben.

Die Mannschaft reagierte besonnen und veranlasste die Passagiere, sich im Achterschiff zu sammeln und vorsorglich die Rettungswesten anzulegen.

Der Brand ging von einem Kühllastwagen aus und griff auf drei weitere LKWs über. Die Besatzung tat ihr möglichstes, die Luftzufuhr zum Brandherd zu begrenzen. Diese Maßnahme und die Sprinkleranlage sorgten dafür, dass sich die Flammen nicht weiter ausbreiten konnten und es nicht nötig wurde, eine Evakuierung auf See vorzunehmen.

Ein großes Aufgebot an Rettungskräften, unter anderem zwei Hubschrauber und zwei Rettungskreuzer, begleitete die Fähre auf ihrer Rückfahrt in den Hafen von Los Cristianos. Diese waren nicht zuletzt deshalb so schnell und zahlreich zur Stelle, weil an diesem Tag eine Übung für einen seismisch-vulkanischen Katastrophenfall durchgeführt wurde. Auch die Fähre Benchijigua Express, die für die Reederei Fred. Olsen dieselbe Route fährt, eskortierte die „Volcán de Taburiente“ und hielt sich für eine mögliche Evakuierung bereit.

Als der Tross im Hafen von Los Cristianos einlief, war es vier Besatzungsmitgliedern gerade gelungen, die brennenden Fahrzeuge zu löschen. Dann übernahm die Feuerwehr, die noch mehrere Stunden lang damit zu tun hatte, das Frachtdeck zu kühlen. Außerdem befreiten die Feuerwehrleute einen Hund, der die ganze Zeit auf dem von dem Brand betroffenen Frachtdeck verbracht hatte, aus einem Auto. Nass vom Löschwasser, doch ansonsten offenbar unverletzt wurde er an Land gebracht.

Von den Passagieren kam niemand ernsthaft zu Schaden. Elf von ihnen mussten jedoch von den Sanitätern wegen Angstzuständen, einer wegen Bluthochdruck und ein weiterer wegen Atemnot behandelt werden.

Die „Volcán de Taburiente“ hat inzwischen den Fährdienst nach La Gomera und La Palma wieder aufgenommen, nachdem Fachleute unter der Aufsicht der Hafenbehörde festgestellt hatten, dass die immense Hitzeentwicklung die Stabilität des Schiffes nicht beeinträchtigt hat.

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