Lockerungen auf Teneriffa, verschärfte Regeln auf Gran Canaria und Lanzarote

Der Leiter des regionalen Wirtschaftsressorts, Román Rodríguez, hat neue Direkthilfen versprochen. Foto: Gobierno de Canaria

Der Leiter des regionalen Wirtschaftsressorts, Román Rodríguez, hat neue Direkthilfen versprochen. Foto: Gobierno de Canaria

Sofern die Regierung keine frühere Korrektur für notwendig hält, gelten die Maßnahmen bis Ende Januar

Kanarische Inseln – Die Wirte auf Teneriffa können aufatmen, vorerst. Seit dem 18. Januar darf in den Restaurants auch wieder in den Innenräumen zumindest die Hälfte der üblichen Gästezahl bewirtet werden. Die Corona-Warnstufe wurde für die Insel Teneriffa auf 2 herabgesetzt, was einige Lockerungen mit sich brachte.
Am 16. Januar entschied die kanarische Regierung in einer außerordentlichen Sitzung, die Corona-Warnstufe auf Teneriffa und Fuerteventura ab dem 18. Januar auf gelb (Warnstufe 2), auf Gran Canaria und Lanzarote auf rot (Warnstufe 3) zu stellen. Dies soll vorerst und sofern das Infektionsgeschehen auf der jeweiligen Insel keine frühere Neueinschätzung notwendig macht, für 14 Tage, sprich bis Monatsende gelten.
Begründet wurde die Entscheidung einerseits mit der rückläufigen Zahl der Neuinfektionen auf Teneriffa, die wiederum auf die seit dem 13. November verschärften Maßnahmen zurückgeführt wurde. Während am 19. Dezember noch eine 7-Tage-Inzidenz von 136 Fällen pro 100.000 Einwohner verzeichnet wurde, sank die Inzidenz auf aktuell weniger als die Hälfte (53,39). Auf Gran Canaria hingegen verschlechterte sich die Lage seit Anfang Dezember. Während am 17. Dezember die 7-Tage-Inzidenz noch 29,96 Fälle pro 100.000 Einwohner betrug, stieg stieg sie bis 15. Januar auf 95,86.

WB

Auf Teneriffa brachte die Herabsetzung der Warnstufe von rot auf gelb die sehnlichst erwünschten Lockerungen für das Gaststättengewerbe. Nachdem Restaurants und Cafés einen Monat lang Gäste nur auf Terrassen bewirten durften, können sie nun wieder ihre Innenräume anbieten. Die Gästezahl wird dabei auf die Hälfte begrenzt. Auf den Terrassen dürfen drei viertel der üblichen Gästezahl Platz nehmen. Die maximale Zahl pro Tisch ist auf vier Personen beschränkt.
Erleichterung herrschte infolge der neu definierten Corona-Maßnahmen auch unter den Betreibern von Fitnessstudios auf Teneriffa. Nach wochenlanger Schließung dürfen sie nun ihre Mitglieder wieder zum Training begrüßen.
Außerdem beginnt die nächtliche Sperrstunde auf Teneriffa nicht mehr bereits um 22.00 Uhr, sondern erst um 23.00 Uhr.
Für Gran Canaria gelten seit dem 18. Januar hingegen nun die verschärften Beschränkungen, die zuvor auf Teneriffa in Kraft waren. Dazu zählen unter anderem die Sperrstunde von 22.00 bis 06.00 Uhr und Einschränkungen des Reiseverkehrs, wobei Touristen, die mit internationalen Flügen ankommen, nicht betroffen sind. Für sie gelten die generellen Vorschriften für die Einreise nach Spanien, sprich Vorlage eines negativen PCR-Testergebnisses und des Formulars des „Spain Travel Health“-Portals. Einreisen nach Gran Canaria und Lanzarote sind bis Ende Januar nur möglich, wenn triftige Gründe nachgewiesen werden können, die zu den in Artikel 6 des königlichen Dekrets 926/2020 vom 25. Oktober aufgeführten Ausnahmetatbeständen zählen.
Was für alle Inseln in Warnstufe 2 und 3 bestehen bleibt, ist die Reduzierung der Fahrgastzahl in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Hälfte.
Am entspanntesten ist der Alltag weiterhin auf den Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro, wo die Corona-Ampel vorerst weiter auf Warnstufe 1 (grün) steht.

Der kanarische Gesundheitsminister Blas Trujillo gab die neuen inselspezifischen Beschränkungen bekannt. Foto: efe
Der kanarische Gesundheitsminister Blas Trujillo gab die neuen inselspezifischen Beschränkungen bekannt. Foto: efe

Regierung plant Direkthilfen und Steuererleichterungen für Hotel- und Gastgewerbe, KMU und Selbstständige

Der kanarische Wirtschaftsminister Román Rodríguez versprach am 18. Januar neue Unterstützung für Selbstständige, Kleinunternehmen und das Hotel- und Gastgewerbe. Die Regierung berate über Maßnahmen, um die besonders von der Pandemie gebeutelten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie die Selbstständigen des Archipels zu stützen, erklärte er. Geplant seien Direkthilfen sowie Steuererleichterungen. Das Maßnahmenpaket soll noch im ersten Quartal verabschiedet werden.
Román Rodríguez äußerte sich angesichts der Lage der Firmen im Tourismus sowie der Bars und Restaurants sehr besorgt und bedauerte, dass der Staat sich nicht stärker mit Direkthilfen engagiere.
Die kanarische Regierung werde nun im Rahmen ihrer Möglichkeiten Maßnahmen treffen, um Unternehmern bei der Deckung der Fixkosten zu helfen und einen Aufschub bei Steuern und Abgaben zu gewähren.

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