Mangelnde Zahlungsmoral


© Moisés Pérez

Puerto de la Cruz‘ Gläubiger sollen verjährte Schulden abschreiben

Ende November beschloss der Gemeinderat von Puerto de la Cruz, zwischen 1991 und 2005 angefallene Rechnungen von 120 Gläubigern als verjährt zu betrachten und damit insgesamt fast 350.000 Euro einzusparen.

Besonders stark wird diese Maßnahme Teneriffas Inselregierung treffen, denn Puerto de la Cruz steht beim Cabildo mit 102.000 Euro in der Kreide, größtenteils wegen Leistungen der insulären Abfallentsorgungsanlage. Dem Unternehmen Emselsa schuldet die Gemeinde 52.600 Euro für Arbeiten an der Straßenbeleuchtung. Der Stapel offener Rechnungen ist beträchtlich. Einige weitere Beispiele: dem Turavia Club schuldet Puerto de la Cruz 9.200 Euro für städtische Werbung in dessen Prospekten von 2002 und 2003, dem Supermarkt Torres mehr als 8.100 Euro für Lebensmittel, die an das Zentrum für Kinder- und Jugendarbeit geliefert wurden, Wagons Lits Viajes über 7.900 Euro für die Übernachtungen einer Karnevalsgruppe. Architekten- und Marketingbüros wurden nicht bezahlt, Karnevals- und Folkloregruppen warten heute noch auf ihr Geld.

Teilweise haben die Gläubiger den Lauf der Zeit schon nicht mehr überlebt, wie die Bananera El Guanche, der die Gemeinde über 1.500 Euro für am Tag des Touristen im Jahr 2001 verteilte Strelitzien schuldet. Auf der langen Gläubigerliste stehen Künstler wie César Manrique, dem 3.000 Euro Honorar für seinen Entwurf der Playa Jardín nicht ausgezahlt wurden. Aber auch ganz unspektakuläre Rechnungen für Uniformen, kleinere Reparaturen etc. wurden bis heute nicht beglichen.

In Kürze soll die komplette Liste im lokalen Gesetzesblatt veröffentlicht werden, woraufhin die Gläubiger innerhalb von 15 Tagen beweisen können, frist- und formgerecht ihre Forderung geltend gemacht zu haben und  diese somit nicht verjährt ist.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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