Masca-Schlucht empfängt erste Wanderer

Zu den ersten Besuchern gehörte Cabildo-Präsident Pedro Martín, der zusammen mit anderen Politikern zur Wiedereinweihung nach Masca kam. Foto: Moisés Pérez

Zu den ersten Besuchern gehörte Cabildo-Präsident Pedro Martín, der zusammen mit anderen Politikern zur Wiedereinweihung nach Masca kam. Foto: Moisés Pérez

Der Wanderpfad wurde durch Cabildo-Präsident Pedro Martín wiedereröffnet

Teneriffa – Eine ganze Reihe von Politikern fand sich am 26. März im Bergdorf Masca ein, um an der lange erwarteten Wiedereröffnung des Wanderwegs teilzuhaben. Der steile Pfad führt durch die Schlucht hinab bis zum Meer und ist flankiert von mehreren Hundert Meter hohen Felsen. Bis zur Schließung aus Sicherheitsgründen im Jahr 2018 war die Masca-Schlucht eines der beliebtesten Ziele für Wanderer auf Teneriffa. Die Ankündigung der Wiedereröffnung nach Vollendung der umfangreichen Absicherungsarbeiten, die von der Inselverwaltung in Auftrag gegeben wurden, löste dementsprechend in Wanderkreisen sowie in den Gemeinden Santiago del Teide und Buenavista del Norte Freude aus. Einziger Wermutstropfen: Wer die Schlucht erkunden möchte, muss sie nicht nur hinab-, sondern auch wieder hinaufwandern, was eine äußerst gute Kondition erfordert. Die kleine Anlegestelle, an der früher Boote aus dem nahegelegenen Hafen von Los Gigantes die Wanderer nach dem Abstieg abholten, bleibt vorerst gesperrt.
Cabildo-Präsident Pedro Martín kündigte an, dass er sich dafür einsetzen werde, dass der Bootsanleger so bald wie möglich ausgebaut wird, wofür allerdings eine Genehmigung des spanischen Küstenamtes benötigt wird. Der Antrag ist gestellt, es sei jedoch nicht klar, wie lange dessen Bearbeitung dauern werde, gab er zu bedenken.
Der Wanderweg ist aktuell nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Zugang erhalten lediglich Personen, die vorab eine Eintrittskarte über die Website www.caminobar
rancodemasca.com erworben haben (bislang noch kostenlos). Die Besucherzahl ist auf 125 Personen pro Tag begrenzt, wobei 50% der Plätze für Wanderclubs reserviert sind.

Cabildo-Chef Martín besichtigte am 26. März den ersten Abschnitt des neu befestigten Wanderwegs gemeinsam mit der Leiterin des Umweltamtes der Insel, Isabel García, die sich nach den Osterfeiertagen mit einer ersten Bilanz erneut zu Wort meldete. Die ersten Besuche der Schlucht am Osterwochenende seien ohne Zwischenfälle verlaufen, teilte sie mit, und die Wanderer hätten die Schlucht bei herrlichem Wetter erleben können. Sie wies allerdings auch erneut auf die Voraussetzung einer guten körperlichen Form hin, da der Aufstieg eine wahre Ausdauerprüfung sei. Auch die geeignete Ausrüstung sei sehr wichtig. Das Personal, das die Besucherkontrolle durchführt, habe in den ersten Tagen einigen Besuchern den Zutritt verwehren müssen, weil diese nicht das richtige Schuhwerk trugen. Außerdem legte Isabel García allen Besuchern von Masca nahe, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Zahl der Parkplätze in Masca sei äußerst begrenzt, weshalb vor allem Wanderer gebeten werden, für die Anfahrt Bus oder Taxi zu nutzen.
Abschließend erklärte García, dass die Inselverwaltung sehr bemüht darum sei, Naturgebiete wie Masca vor einer zu großen Besucherzahl zu schützen, die 0das Ökosystem in Gefahr bringen könnte. Gerade in Masca, wo früher jährlich bis zu einer Million Besucher gezählt wurden, von denen rund 100.000 durch die Schlucht wanderten, sei diese Notwendigkeit erkannt worden.

Erste Rettungseinsätze

Am 11. April kam es zu den ersten Rettungseinsätzen im Barranco. Eine 35-jährige Frau musste mit dem Hubschrauber geborgen werden, nachdem sie sich eine Beinverletzung zugezogen hatte. Später am Tag ging bei der Rettungsleitstelle 112 ein weiterer Anruf aus Masca ein. Eine 70-jährige Wanderin musste von Feuerwehrkräften per Schiff nach Los Gigantes gebracht werden. Die Frau war zwar unverletzt, aber nicht in der Lage, die Wanderung fortzusetzen.

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