Massive Proteste gegen Ölbohrungen


© EFE

217.000 Canarios und Residenten erhoben am 7. Juni ihre Stimme

Diverse Umweltschutzorganisationen, soziale Vereinigungen und Bürgerinitiativen hatten am 7. Juni zum friedlichen Protest gegen die Probebohrungen in kanarischen Gewässern aufgerufen. Auf den acht Inseln, dem Festland und sogar in verschiedenen europäischen Städten wie Berlin fanden Protestveranstaltungen statt. Tausende folgten dem Ruf. In Santa Cruz war der Zuspruch dermaßen groß, dass die Menschen die Uferstraße komplett überfüllten. Aufgrund des Andranges gestaltete sich die Bildung eines Protestzuges als schwierig, doch schließlich gelang der Marsch von der Abzweigung zur Rambla bis zur Plaza de España dann doch.

Den Zug führte ein großes gelbes Plakat mit der Aufschrift „Canarias – una sola voz contra las prospecciones“ („Die Kanaren – eine einzige Stimme gegen die Erdölsuche“) an. Zwischen 100.000 Personen laut Veranstalter und 16.000 laut Vertretung der Zentralregierung nahmen an der friedlichen Demonstration teil, füllten die Uferstraße komplett und ließen den von der Rambla und dem Cabildo aus kommenden Personen kaum Raum zum Aufrücken. Auch diverse Regional-, Insel- und Lokalpolitiker entdeckte man unter den Demonstranten. Insgesamt verlief die Veranstaltung friedlich, nur am Schluss kam es zwischen einigen kleinen Gruppen, die sich vom Zug gelöst und den im Hafen liegenden Bohrinseln genähert hatten, und der Polizei zu kleineren Rangeleien.

In Las Palmas de Gran Canaria zogen zwischen 80.000 Personen laut Veranstalter und 12.000 laut Zentralregierung vom Parque de San Telmo bis zur Plaza de la Feria. In Puerto del Rosario auf Fuerteventura demonstrierten zwischen 12.000 und 5.000 Menschen, in Arrecife, der Hauptstadt Lanzarotes zwischen 35.000 und 13.000, in Santa Cruz de La Palma zwischen 1.500 und 600 Personen, in San Sebastián auf La Gomera 500 und auf El Hierro 270 Demonstranten. Regionalpräsident Paulino Rivero mischte sich auf La Graciosa unter die Demonstranten.

Parallel zu den Protestveranstaltungen auf den Kanarischen Inseln und den Balearen fanden auch kleinere Demonstrationen in Madrid, Barcelona, Bilbao, Málaga, Córdoba, Granada, Sevilla, Almería, Valencia, Murcia und auch in Berlin, genau gesagt am Brandenburger Tor, statt.

Im Zuge der allgemeinen Protestwelle sind im Rahmen der Kampagne „savecanarias.org“ bislang weltweit über 200.000 Unterschriften gesammelt worden. Sie wurden von Vertretern der wichtigsten spanischen und internationalen Umweltschutzorganisationen sowie der Regional- und der Inselregierungen von Lanzarote und Fuerteventura am 17. Juni in Madrid an Repsol übergeben. Am selben Tag wollte der Erdölkonzern Galp nur 95 km vor Fuerteventura und in marokkanischen Gewässern mit Sondierungen beginnen.     

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.