Meca legt als erster schwimmender Pilger den Jakobsweg zurück


© EFE

Über sechs Stunden schwamm der Extremsportler bei einer Wassertemperatur von knapp sechs Grad Celsius im Atlantik

David Meca ist die wohl bekannteste Werbefigur für die kanarische Banane. Seit Jahren schon wirbt der Spitzensportler für die Inselfrucht.

Santiago de Compostela – Meca ist Langstreckenschwimmer und für seine ausgefallenen Ideen immer neuer Herausforderungen im offenen Meer bekannt. Auch zwischen den Kanarischen Inseln hat er bereits mehrfach Rekordstrecken zu­rückgelegt. Am 5. Januar stürzte sich Meca aber in weitaus kältere Gewässer, als er zu seinem neuesten Abenteuer aufbrach. Quasi zum Auftakt des Compostelanischen Heiligen Jahres – Xacobeo 2010 – legte er als erster schwimmender Pilger den Jakobsweg zurück.

Während des über sechsstündigen Schwimm-Marathons musste Meca die eisige Wassertemperatur von knapp sechs Grad Celsius ertragen und starke Strömungen bewältigen. Bei seiner Ankunft in der Bucht von Pontecesures wurde Meca von einer begeis­terten Menschenmenge, darunter auch seine Mutter und andere Angehörige, empfangen. Davon bekam er allerdings nur noch wenig mit, denn er brach, kaum dass er festen Boden unter den Füßen hatte, vor Erschöpfung zusammen und musste mit der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht werden. Doch schon am nächsten Tag strahlte er wieder in die Kameras, die ihn zusammen mit dem Kulturbeauftragten der galicischen Regierung vor der Kathedrale in Santiago de Compostela ablichteten (Foto 2).

Für die spanische Pilgerstadt Santiago de Compostela ist die Leistung von Meca eine weitere Werbung anlässlich des gerade begonnenen Heiligen Jahres, in dem ein Pilgeransturm erwartet wird. David Meca hat mit seiner geschwommenen Wallfahrt an die Legende erinnert, nach der der Leichnam von Jakobus nach seinem Märtyrertod in Jerusalem von seinen Jüngern per Schiff nach Galicien gebracht wurde.

Rekordmann

David Meca hat im Laufe seiner Karriere mit allerlei sportlichen Höchstleistungen von sich reden gemacht. Meca, der am 1. Februar 36 Jahre alt wird, gewann die Freiwasserweltmeisterschaft der Fédération Internationale de Natation (FINA) 2000 in Honolulu (10 km) und 2005 in Montreal (25 km), ist Träger zahlreicher Medaillen bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. Seine Bekanntheit verdankt er allerdings ganz anderen Leistungen, selbstauferlegten Herausforderungen, die nicht selten die Grenzen des Menschenmöglichen zu überschreiten scheinen.

So schwamm er 1999 in Kalifornien mit Fußschellen von der Gefängnisinsel Alcatraz nach San Francisco, um gegen eine Wettkampfsperre wegen angeblich positivem Doping-Ergebnis zu protestieren. In die Geschichte ging sein 2001 geglückter Versuch ein, von La Gomera nach Teneriffa (44,5 km in 8 Std.) zu schwimmen. 2002 legte er noch einen drauf und schwamm von Teneriffa nach Gran Canaria – von Hauptstadt zu Hauptstadt – 110 km in 23 Stunden! Im Januar 2006 bewältigte er in 25 Stunden und 30 Minuten die 110 Kilometer lange Mittelmeerstrecke, die Jávea (Alicante) und Ibiza trennt und wurde somit der erste Mensch, der vom spanischen Festland bis zu den Balearen schwimmt – und dies bei einer Meerestemperatur von nur 12 Grad Celsius. Seine bislang letzte Spitzenleistung vollbrachte er im Juli 2008, als er drei Mal ohne Pause die Meerenge von Gibraltar (14 Stunden und 5 Minuten) durchschwamm.

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