Meerjungfrau aus Holz begeistert in Puerto de la Cruz


© Moisés Pérez

Im Rahmen des Straßenkunstfestivals Mueca erfährt das Stadtbild von Puerto de la Cruz seit einigen Jahren eine Bereicherung. 2014 waren es Graffiti-Künstler, die weiße Wände in der Altstadt in Kunstwerke verwandelten. Dieses Jahr sorgte bei San Telmo, am Aussichtspunkt Punta del Viento, eine Meerjungfrau aus Holz für Aufsehen.

Der Ort scheint tatsächlich wie geschaffen für dieses Kunstwerk aus recyceltem Material, das der auf Teneriffa lebende italienische Künstler Luigi Stinga kreiert hat.

Viele Bürger sprachen sich über die sozialen Netzwerke dafür aus, dass die hölzerne Meerjungfrau nach Mueca nicht entfernt wird. Schnell war ein Name für die dem Meer zugewandte Nixe gefunden: „Cathaysa“ – Name einer Guanchenprinzessin, die der Legende zufolge um 1494 im Mädchenalter von den spanischen Eroberern als Sklavin verkauft wurde. Der Wunsch der Bewunderer der Holzskulptur lautet: Lasst sie, wo sie ist. Leider wird dies auf Dauer nicht möglich sein, denn Cathaysas Struktur aus recyceltem Holz wird den Umwelteinflüssen an der Küste nicht standhalten. Außerdem stellen auch die für die Montage verwendeten Nägel eine Gefahr dar.

Der Kompromiss scheint nun gefunden. Cathaysa bleibt noch einige Wochen am Punta del Viento. Zur Feier der Sommersonnenwende in der Johannisnacht am 23. Juni wird sie dann an die Mole beim Strand Playa Jardín gebracht werden, wo sie in Flammen aufgehen soll. Eine Verbrennung am Strand ist wegen der Nägel, die im Sand zurückbleiben könnten, nicht möglich.

Der Schöpfer der Wassernixe, Luigi Stinga, ist Sohn des italienischen Malers Vincenzo Stinga aus Sorrento bei Neapel. Mit dem Studium an der Kunstakademie Belle Arti di Roma setzte er die Familientradition fort. Über das europäische Erasmus-Programm kam er nach Teneriffa, wo er sein Studium an der Universität La Laguna fortsetzte. Heute lebt er auf Teneriffa.

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