Mehr als 7.000 Militäreinsätze in 20 Tagen

Soldaten wachen über die Einhaltung der Ausgangssperre auf der Plaza de Santa Ana in Las Palmas de Gran Canaria. Foto: EFE

Soldaten wachen über die Einhaltung der Ausgangssperre auf der Plaza de Santa Ana in Las Palmas de Gran Canaria. Foto: EFE

Soldaten haben in mehr als 1.000 spanischen Städten Hilfe geleistet

Madrid – Über 57.000 Soldaten haben in den letzten 20 Tagen im Rahmen der sogenannten „Operación Balmis“ des spanischen Verteidigungsministeriums Hilfe bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie geleistet. Die Einsätze fanden laut einem Bericht aus dem Ministerium in 1.033 Städten in ganz Spanien statt, ein Drittel davon (32,7%) in Seniorenpflegeheimen. Ein großer Teil der Einsätze betraf Desinfektionsmaßnahmen.

Die „Operación Balmis“ zur Bekämpfung des Coronavirus ist nach Aussage von General Carlos Pérez, Direktor der Pressestelle des Stabschefs, die bislang größte Militäroperation mit den meisten Mitteln und Kapazitäten in der jüngeren spanischen Geschichte.

Der Bericht aus dem Verteidigungsministerium spricht eine klare Sprache: In den ersten 20 Tagen – also bis zum 3. April – hat die Armee mit 57.291 Militärangehörigen 7.027 Einsätze durchgeführt.

Die Männer in Uniform führten Desinfektionen in Gesundheitszentren, Krankenhäusern, Seniorenheimen und anderen öffentlichen Einrichtungen wie Flughäfen, Bahnhöfe, U-Bahn-Stationen und Bushaltestellen durch. Außerdem beteiligten sich die militärischen Einsatzkräfte am Aufbau von 16 Feldkrankenhäusern und Notunterkünften für Obdachlose in verschiedenen Regionen. Auch halfen Soldaten bei der Verlegung von Covid-19-Patienten mit leichten Symptomen in Hotels, die zu Behelfskliniken umfunktioniert wurden. Allein in der Region Madrid wurden ein Dutzend Hotels für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Dort sind Patienten untergebracht, die auf dem Weg der Besserung sind, deren Zustand aber noch ärztlicher Überwachung bedarf. Auch beim Transport der Toten zur Eishalle von Madrid, die aufgrund fehlender Kapazitäten der Bestattungsunternehmen zum Leichenhaus umfunktioniert wurde, halfen die Angehörigen des Militärs.

Auf den Kanarischen Inseln beteiligte sich das Militär unter anderem auch an Desinfektionseinsätzen, an der Verteilung von Lebensmitteln an Hilfsorganisationen und an der Überwachung der Ausgangssperre.

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