„Wir Menschen töten mehr als der Tod.“ Diese erschütternde Feststellung machte Literaturnobelpreisträger José Saramago in einem Roundtabel-Gespräch über „Zivilisationen und die Verteilung der Modernitäten“, das Mitte Januar in einer Aula der Universität Sevilla stattfand.
Sevilla – Neben Persönlichkeiten wie dem spanischen Gelehrten Juan Luis Cebrián, dem Philosophen Régis Debrauy, dem Politologen Sami NaÏr und dem Journalisten Jean Daniel sprach der portugiesische Schriftsteller unter anderem über Gott und die Religionen. Dabei gab er zwar zu, Atheist zu sein, setzte aber auch hinzu, ein großes Interesse an Gott, „einer Erfindung des Menschen“ zu haben. „In meinem letzten Roman erklärt der Erzähler in einem bestimmten Moment, dass der Tod als solcher, sozusagen mit eigenen Mitteln, seit jeher weniger getötet hat als der Mensch. Wir Menschen töten mehr als der Tod“, so Saramago wörtlich.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]