Mehr Organspenden und -transplantationen


Spanien gilt als Vorreiter

Die Nationale Spanische Transplantationsorganisation (ONT) gab jetzt bekannt, dass im ersten Quartal 2015 die Zahl der Organspenden und der Transplantationen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13% bzw. um 12% angestiegen sind.

Schon 2014 wurden neue Höchstwerte erreicht, und alles deutet darauf hin, dass sich auch 2015 die Anzahl der Organspenden und -transplantationen – und somit die Zahl der geretteten Menschenleben – erhöhen wird. 

ONT-Direktor Rafael Matesanz gab während eines Medientreffens gegenüber der Tageszeitung El País bekannt, seit Jahresbeginn seien 126 Transplantationen mehr durchgeführt worden als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr erreichte Spanien zum ersten Mal die Quote von 36 Spendern pro Million Einwohner. In Frankreich beträgt die Quote 26, in Großbritannien 21 Spender pro Million Einwohner.

Matesanz wies auf die zunehmende Bedeutung der Organspender mit Herzstillstand  hin, deren Organe weitergegeben werden könnten. Um die Zahl dieser Spenden zu verbessern, arbeite die ONT an einer besseren Koordinierung der Notaufnahmen mit den Intensivstationen, um mögliche Spenden nicht zu verlieren. 

Der Direktor der Nationalen Transplantationsorganisation, die international anerkannt und von vielen Ländern als Referenz angesehen wird, erklärte, dass  Organspende-Kampagnen für konkrete Personen verboten seien. Trotzdem habe es in den vergangenen Jahren immer wieder solche Kampagnen gegeben, insbesondere, um an Knochenmarkspenden zu gelangen. Tatsächlich hätten sich bereits 176.000 Personen in die Nationale Spenderkartei aufnehmen lassen. Bis 2016 wünsche man sich, die Zahl 200.000 zu erreichen. Matesanz sprach auch die Existenz privater Unternehmen an, die Organhandel betreiben, und in Spanien verboten sind. Er hob hervor, dass das spanische System funktioniere, weil es altruistisch und in das öffentliche Gesundheitssystem integriert sei.

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