2017 stieg die Zahl der Zwangsräumungen von Mietwohnungen um 4,3%
Madrid – Nach dem Bericht „Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den Justizorganen“, den der Justizgeneralrat Anfang März veröffentlichte, ist die Zahl der Zwangsräumungen wegen rückständiger Hypothekenraten im vergangenen Jahr zurückgegangen. Anders sieht die Lage jedoch bei den Mietverhältnissen aus. Etwa 20% der Spanier leben zur Miete. Die erhöhte Nachfrage nach Mietwohnungen und die daraus folgende Erhöhung des Mietpreises, der nicht durch Lohnerhöhungen ausgeglichen wird, hat dazu geführt, dass eine steigende Anzahl von Mietern mit den Zahlungen in Rückstand geraten ist. In der Folge stieg die Zahl der Zwangsräumungen von Mietwohnungen im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 4,3% deutlich an, während gleichzeitig die Räumungen wegen geplatzter Hypotheken um 15,4% zurückgegangen sind.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 60.754 Zwangsräumungen von Immobilien, 3,6% weniger als 2016. Dieser generelle Abwärtstrend wird sich fortsetzen, da die Zahl der eingeleiteten juristischen Verfahren, welche die Vorstufe zur Zwangsräumung darstellen, in 2017 um 37,8% auf 30.094 zurückgegangen ist. Das ist die niedrigste Zahl seit dem Beginn der Krise im Jahr 2008.
2017 wurden sechs von zehn Zwangsräumungen, insgesamt 35.666, aufgrund des Mietgesetzes durchgeführt. Weitere 22.330 waren hypothekenbedingte Vollstreckungen, und die restlichen 2.758 wurden aus anderen Gründen ausgeführt.
In Katalonien gab es mit 13.308 die meisten Zwangsräumungen, das sind 21,9% aller in Spanien durchgeführten Räumungen, gefolgt von Andalusien mit 10.437. Betrachtet man nur die Vollstreckungen wegen Mietausfalls, so liegt ebenfalls Katalonien mit 8.624 Fällen vorn, gefolgt von der autonomen Region Madrid mit 5.001. Bei den Räumungen wegen Hypothekenschulden liegt Andalusien mit 5.150 an der Spitze, gefolgt von der autonomen Region Valencia.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]