Mehr Schulden für den Inselring


© Moisés Pérez

Die Inselregierung bittet Madrid um Finanzierung für die Vollendung des Schnellstraßenrings

Das Cabildo von Teneriffa ist mit der Zentralregierung in Madrid im Gespräch über die Notwendigkeit, den derzeit gestoppten Bau am fast vollendeten Südabschnitt des Schnellstraßenringes wieder in Gang zu bringen. Es geht darum, Finanzierung für den Abschluss der Bauarbeiten an dem 27 Kilometer langen Teilstück vom Kreuz La Atalaya in Adeje bis nach Las Manchas im Gemeindegebiet Santiago del Teide zu erhalten.

Weil dafür kein Geld da ist, möchte die Inselregierung vorfinanzieren und erbittet dafür die Genehmigung der Zentralregierung.

Der Vorschlag der Inselregierung beziffert die notwendige Finanzierungssumme auf 33,6 Millionen Euro. Davon werden gut 21 Millionen für die Fertigstellung zweier Brücken bei Guía de Isora und einige weitere kleinere Abschlussarbeiten, wie Asphaltierung und Straßenbeleuchtung, benötigt. Mit dem Rest soll die zweite Röhre des Tunnels von Bicho bei Santiago del Teide in Angriff genommen werden.

Auch die Kanarenregierung sucht nach Auswegen. Der Regionalminister für Straßenbau, Domingo Berriel, hat angekündigt, dass die Bauarbeiten trotz der angespannten finanziellen Lage noch in diesem Jahr wieder aufgenommen werden. Cabildo-Vizepräsident Carlos Alonso sieht zwei Möglichkeiten dies zu finanzieren. Entweder wird der Bau über die Defizitflexibilisierung, die die Zentralregierung den Kanaren zugestehen wird, bezahlt oder man setzt einen Teil der erheblichen Garantiesumme, die die beauftragte Baufirma hinterlegen musste, frei. Die letztere Möglichkeit wäre in Anbetracht der Tatsache, dass das Bauvorhaben schon zu 80% abgeschlossen ist, eine gangbare Alternative, die für dieses Jahr zehn Millionen Euro bereitstellen würde.

Aus Sicht der Kanarenregierung ist die Fertigstellung des Südteils des Schnellstraßenringes von großer strategischer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Insel. Auch zwanzig verschiedene Interessengruppen von Anwohnern, Unternehmern und Landwirten aus Guía de Isora, Santiago und Adeje fordern die baldige Wiederaufnahme und den Abschluss des Projekts.

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