Millionen aus der Mode für die Behandlung von Krebspatienten


Der kanarische Regierungspräsident Fernando Clavijo (Mitte) und der Leiter des kanarischen Gesundheitsamts José Manuel Baltar (r.) begrüßten den Vizepräsidenten der Amancio Ortega Gaona-Stiftung, José Arnau, der zur Unterzeichnung des Absichtsabkommens nach Gran Canaria reiste. Foto: Gobierno de Canarias

Amancio Ortega stiftet 17 Millionen Euro für die Onkologie in öffentlichen kanarischen Krankenhäusern

Kanarische Inseln – Amancio Ortega, Gründer des Mode-Imperiums Inditex und viert­reichster Mann der Welt, hat über seine Stiftung „Amancio Ortega Gaona“ 17 Millionen Euro für die Verbesserung der onkologischen Ausstattung der kanarischen Krankenhäuser zur Verfügung gestellt.

Der Herr über Mode-Labels wie Zara, Massimo Dutti, Oysho, Pull&Bear, Bershka und Stradivarius engagiert sich über die nach ihm benannte Stiftung schon lange für Forschung, Wissenschaft und Bildung und in den letzten Jahren verstärkt für die Krebsforschung und die Verbesserung und Modernisierung der für die Therapie notwendigen Geräte.

Am 31. Mai fand im Regierungssitz in Las Palmas de Gran Canaria die offizielle Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung statt, an der für die Amancio Ortega Gaona-Stiftung ihr Vizepräsident, José Arnau, und für die kanarische Regierung Präsident Fernando Clavijo und der Leiter des regionalen Gesundheitsressorts, José Manuel Baltar, teilnahmen. Die Absichtserklärung zwischen der Stiftung und der kanarischen Regierung wird in den kommenden Monaten den Erwerb von 22 Geräten neuester Technologie für das öffentliche kanarische Gesundheitssystem sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung von Krebs ermöglichen.

Sowohl Kanarenpräsident Fernando Clavijo als auch José Manuel Baltar haben der Stiftung öffentlich ihren Dank für die solidarische Geste an die kanarischen Krebspatienten ausgesprochen.

Insgesamt 17.170.000 Euro werden von der Stiftung für die Ausstattung der onkologischen Abteilungen kanarischer Krankenhäuser zur Verfügung gestellt, die folgendermaßen aufgeteilt werden: Das Kranken­haus Doctor Negrín auf Gran Canaria wird einen Elektronen-Linearbeschleuniger, ein digitales Mammographiegerät sowie einen Apparat für Strahlentherapie und einen Kernspinthomographen, einen Computertomographen und ein Gerät für Brachytherapie bekommen.

Das Hospital Universitario Insular Materno Infantil auf Gran Canaria wird ebenfalls ein digitales Mammographiegerät, eine Gammakamera, ein SPECT-Gerät und einen Computertomographen erhalten.

Auf Teneriffa wird das Universitätskrankenhaus La Candelaria mit einem Elektronen-Linearbeschleuniger, einem Apparat für Strahlentherapie, einer Gammakamera und einem Gerät für Brachytherapie ausgestattet.

Das Hospital Universitario de Canarias (HUC) erhält ebenfalls einen Linearbeschleuniger, ein Mammographiegerät, einen Kernspinthomographen, eine Gammakamera und ein Gerät für Brachytherapie.

Das öffentliche Krankenhaus auf Fuerteventura wird mit einem digitalen Mammographiegerät ausgestattet, während das Krankenhaus von Lanzarote einen CT und ein Mammographiegerät erhält.

320 Millionen Euro für das spanische Gesundheitssystem

Die Unterstützung der öffentlichen kanarischen Krankenhäuser ist Teil einer spanienweiten Spendenaktion der Amancio Ortega Gaona-Stiftung, über die Krankenhäuser in verschiedenen Regionen des Landes insgesamt 320 Millionen Euro für den Erwerb neuester Technologie und Geräte für die Krebstherapie erhalten. Diese Initiative setzt das Programm zur Unterstützung der Onkologie in Spanien fort, das die Stiftung 2015 mit einer Spende in Höhe von 17 Millionen Euro für öffentliche Krankenhäuser in Galicien gestartet hatte.

Im Mai wurde eine Absichtserklärung zwischen der Stiftung Ortegas und der katalanischen Regierung unterzeichnet, durch die Kataloniens Gesundheitssystem 47 Millionen Euro für die Erneuerung technologischer Geräte für die Krebsdiagnose und –therapie erhält. Daraufhin reagierte die katalanische Onlinezeitung „elPeriódico“ mit einem Artikel, in dem sie es als „beschämend“ bezeichnete, dass die spanische Regierung nicht in der Lage ist, in ihrem Haushaltsplan 320 Millionen Euro für die Erneuerung veralteter Geräte für onkologische Therapien vorzusehen. Der Kommentar endet mit der Mutmaßung, dass der Bau von Schienenkilometern für den Schnellzug AVE oder der Kauf von Kriegsmaterial einträglicher sind als der Kauf von medizinischen Geräten.

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