Minister macht „Low-Cost-Urlaub“


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Wieder einmal ist der Urlaub von José Manuel Soria Gesprächsthema

Der diesjährige Sommerurlaub von José Manuel Soria, gebürtiger Canario und spanischer Minister für Industrie und Tourismus, hat wieder einmal für Schlagzeilen gesorgt.

Schon zu seiner Zeit als Cabildo-Präsident von Gran Canaria (2003-2007) reiste er mit Ehefrau und Kindern im Privatjet eines norwegischen Geschäftsmanns zum Lachsangeln nach Skandinavien. Und zwar genau in dem Zeitraum, in dem die Lizenzen für eine Luxusurbanisation für skandinavische Investoren vergeben werden sollten. Die Reise kostete Soria eine Klage, die allerdings verjährte.

Einige Jahre später, im Jahr 2012, entschied sich der Minister für ein neues Urlaubsziel: das Luxus-Hotel „Hotel THe Volcán Lanzarote“, Eigentum seines langjährigen Freundes Antonio Martinón, ehemaliger Zivilgouverneur der Kanaren. Wobei nicht die langjährige Freundschaft der beiden das Aufsehen der Canarios erregte, sondern die Tatsache, dass die Ferienanlage ohne die notwendigen Genehmigungen erbaut worden war und der Unternehmer gegen einen Abriss kämpfte. Über seinen Urlaub in dem besagten Hotel befragt, lautete seine Antwort lediglich, dass er normalerweise nicht nach den Baulizenzen frage, wenn er in einem Hotel Urlaub macht.

Aber nicht nur die Urlaubsziele des Ministers sind Gesprächsthema. Knappe zwei Jahre lang wohnte er mit seiner Familie in einem Luxusbungalow oberhalb von Las Palmas de Gran Canaria.

Wochenlang waren Soria und sein Wohnsitz zentrales Thema in der hiesigen Presse, weshalb der heutige Minister Klage gegen verschiedene Journalisten einreichte.

Vor Gericht erschien er mit einem, nach den Worten des Richters, nicht glaubwürdigem Mietvertrag und ebenso fragwürdigen Mietquittungen. Die Buchhaltung des Eigentümers des Bungalows ließen aber klar erkennen, dass die Mietzahlungen von Javier Esquivel, einem bekannten Geschäftsmann aus Las Palmas gezahlt wurden. Javier Esquivel wartete zu diesem Zeitpunkt auf die Genehmigung zur Installation eines Windparks in Arguineguín. Die Konzession wurde nach monatelanger Polemik schließlich nicht erteilt.

In diesem Sommer nun hatte sich José Manuel Soria für einen „Low-Cost-Urlaub“ entschieden. In Gesellschaft seiner Frau und des ehemaligen Erziehungsministers José Ignacio Wert verbrachte er seinen Urlaub in Punta Cana, Mexico. Wieder einmal in einem Hotel seines langjährigen Freundes Martinón. Er wohnte in der Präsidentensuite, die normalerweise pro Nacht 1.300 Euro kostet. Allerdings zahlte er lediglich den Freundschaftspreis von siebzig Euro.

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