Mit einem blauen Auge davongekommen


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14 Tage Haft für Greenpeace-Protestler beim Klimagipfel

Juan López de Uralde, Exdirektor von Greenpeace Spanien, und zehn weitere Mitglieder der Organisation wurden kürzlich von einem Gericht in Kopenhagen zu vierzehn Tagen Haft verurteilt.

Kopenhagen/Madrid – Damit geht ein Prozess zu Ende, der im Dezember 2009 beim Klima-Gipfel in Kopenhagen begann und weltweit Aufsehen erregte.

Zehn Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace hatten sich damals zum feierlichen Abschluss-Bankett, zu dem die dänische Königin die Teilnehmer des Gipfeltreffens in den königlichen Palast geladen hatte, Zugang verschafft. Dort entrollten sie ein Transparent, mit dem sie ihre Enttäuschung über das ergebnislose Treffen zum Ausdruck brachten. „Politiker reden – Führer handeln“ war darauf zu lesen. (Das Wochenblatt berichtete wiederholt)

Uralde und seine Mitstreiter wurden verhaftet und verbrachten 21 Tage in Untersuchungshaft. Ihnen wurde Hausfriedensbruch, Dokumentenfälschung sowie Majestätsbeleidigung zur Last gelegt. Dank massiver Proteste aus allen Teilen Europas kamen sie schließlich wieder auf freien Fuß.

In den vergangenen Monaten fanden verschiedene Verhandlungen vor dem Gericht in Kopenhagen statt. Die Staatsanwaltschaft hatte für die Aktivisten zwei Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von vierhundert Euro beantragt. Außerdem sollte den Angeklagten für sechs Jahre die Einreise nach Dänemark untersagt werden.

Das Gericht befand die Angeklagten in drei Delikten für schuldig. Die Anklage wegen Majestätsbeleidigung wurde fallengelassen, da das entsprechende Gesetz seit mehr als achtzig Jahren nicht mehr angewendet wird. Die Richter vertraten jedoch die Meinung, dass gegen kein „essenzielles“ Recht verstoßen wurde und die Beschuldigten im Rahmen eines pazifistisch politischen Aktes die Gesetze übertreten haben. Daher müssen die Angeklagten nicht in das Gefängnis zurückkehren.

„Die Dinge sind besser gelaufen, als der Strafantrag des Staatsanwaltschaft befürchten ließ“, erklärte Uralde, unterstrich jedoch, dass er das Geschehene nicht bedauere. „Wir haben getan, was wir tun mussten, aber wir haben den Prozess akzeptiert. Wichtig ist, dass die Emissionen weiter steigen und der Klimawandel immer deutlicher zu spüren ist. Das alles war ein großer Zeitverlust.“

Juan José Uralde ist der Spitzenkandidat der neuen grünen Partei Equo, der den Umweltschützern bei den bevorstehenden Wahlen den Einzug in das Parlament erkämpfen soll.

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