Der Messenger-Dienst WhatsApp führt die Möglichkeit ein, Nachrichten nach sieben Tagen automatisch löschen zu lassen
Madrid/Menlo Park – Nach über einem Jahr Erprobungsphase wird den Nutzern des Instant-Messaging-Dienstes WhatsApp nun unter der Bezeichnung „ablaufende Nachrichten“ eine neue Funktion zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch kann hierbei eingestellt werden, dass sich die in den Chat-Konversationen versendeten Nachrichten nach Ablauf von sieben Tagen selbsttätig löschen. Dies gab Facebook Inc., Eigentümer von WhatsApp, auf der Unternehmenswebsite bekannt.
In der Ankündigung des neuen Features erläutert das Unternehmen, WhatsApp-Nachrichten würden oft ewig auf den Handys überdauern. Es sei zwar schön, Erinnerungen zu bewahren, doch gebe es für das meiste, was versendet werde, keinen Grund zur unbegrenzten Aufbewahrung.
In Konversationen, die von nur zwei Personen geführt werden, kann jeder von beiden die neue Funktion aktivieren. Bei Gruppen-Chats dagegen bleibt dies den Administratoren der Gruppe vorbehalten.
Der Zeitraum von sieben Tagen wurde ausgewählt, weil dies einerseits die Sicherheit gibt, dass die Gespräche nicht für immer fortbestehen, andererseits aber den praktischen Wert hat, dass man bei Fortsetzung einer Konversation nach ein oder zwei Tagen noch sehen kann, worüber zuletzt gesprochen wurde.
Obwohl die programmierte Löschung alle versendeten Inhalte, Text ebenso wie Fotos und Dokumente, betrifft, werden bei demjenigen, der automatische Downloads eingestellt hat, Bilder und sonstige Anhänge im Telefon gespeichert und bleiben so erhalten.
Die neue Funktion betrifft nicht die Nachrichten, die vor der Aktivierung der „ablaufenden Nachrichten“ versendet wurden. Auch ist sie nicht zu Hundert Prozent effektiv. Öffnet beispielsweise jemand seine WhatsApp-Applikation sieben Tage lang nicht, werden die mit Ablaufdatum versehenen Nachrichten zwar gelöscht, in der Voranzeige können sie jedoch sichtbar und abrufbar bleiben. Zudem verlieren die Nachrichten ihre zeitliche Begrenzung, wenn sie an dritte WhatsApp-Nutzer weiterverschickt werden, und auch Sicherheitskopien enthalten alle Nachrichten, sowohl die ablaufenden als auch die permanenten. Dem Gesprächspartner bleibt darüber hinaus immer die Möglichkeit, Inhalte zu sichern, bevor sie gelöscht werden.
Nachrichten, welche sich selbst löschen, werden schon lange für den mit zwei Milliarden Nutzern am weitesten verbreiteten Instant-Messaging-Dienst gefordert. Andere Apps, wie Telegram, bieten diese Möglichkeit schon seit Längerem an.
