Rückblick

Rückblick 363

Rückblick 363

Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

In den 1990er-Jahren existierten in Spanien acht Nationalparks und allein vier davon auf den Kanarischen Inseln. Inzwischen existieren in Spanien 15 Nationalparks. Neun davon liegen auf dem Festland, je einer auf den Balearen und ein weiterer auf den Islands Atlánticas, einer der galicischen Küste vorgelagerten Inselgruppe. Sowie die eingangs erwähnten vier kanarischen Nationalparks. Da war es selbstverständlich, dass die kanarischen Behörden mit Argusaugen auf die Verteilung der Investitionen achteten, welche von der Madrider Regierung bereitgestellt wurden. Und unserer Zeitung waren die entsprechenden Verhandlungen in der Ausgabe vom 23. November 1990 einen Aufmacher wert. Immerhin ging es in der Hauptsache um die Schäden, die von den Parkbesuchern – in der großen Mehrheit Touristen – angerichtet wurden.
In unserer Ausgabe vom 23. November 1990 berichteten wir über die Finanzierung der acht Nationalparks, die damals existierten. Der älteste, der Nationalpark Ordesa y Monte Perdído in den spanischen Pyrenäen, wurde bereits 1918 zum Schutzgebiet erklärt.

Die Nachricht:

Die Naturschutzbehörde verdoppelt ihre Investitionen in die Nationalparks

Der Etat der staatlichen Naturschutzbehörde ICONA (Instituto para la Conservación de la Naturaleza) für die Pflege der spanischen Nationalparks wird verdoppelt. Hier soll vor allen Dingen in Sachen Infrastruktur investiert werden, um die Umweltschäden, die von den Parkbesuchern angerichtet werden, zu verringern. Das erklärte ICONA-Präsident Santiago Marraco vor dem Madrider Parlament. Marraco, der im Hinblick auf den Staatshaushalt 1991 vor das Parlament zitiert wurde, um den für ICONA angeforderten Etat zu begründen, erklärte: „Es ist überaus dringlich, hier sofort Maßnahmen zu ergreifen, denn die Zahl der Menschen, welche die Naturschutzgebiete besuchen und kennenlernen wollen, steigt ständig“. Der ICONA-Etat für 1991 ist trotz dieser geplanten Investitionen um fast 25% geringer als im Vorjahr. Marraco erklärte dies damit, dass im Etat 1990 rund 14 Milliarden Peseten für den Ausbau und die Erneuerung der Flugzeugflotte zur Brandbekämpfung vorgesehen waren. Die wichtigsten Posten im Haushalt der ICONA sind eben die Brandbekämpfung, Erhaltung der natürlichen Fauna und Flora und der geschützten Naturgebiete sowie die Bekämpfung der Verkarstung, ein gravierendes Problem in Spanien. Das bedeutet, dass ICONA mehr Geld braucht, um die Aufgaben zufriedenstellend zu erfüllen. Marraco kündigte bei dieser Gelegenheit auch das Projekt zur Gründung von regierungsfremden Institutionen an, die sich mit dem Ankauf von Gelände befassen sollen, die unbedingt unter Naturschutz fallen sollten, aber von der öffentlichen Verwaltung mangels Kompetenzen nicht erfasst werden können.

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