Binter Canarias bietet einen wöchentlichen Direktflug von Teneriffa Nord nach Dakar an
Im Juni 2012 stellten Senegals Tourismusminister Youssou N’Dour und der damalige Präsident des Cabildos von Teneriffa, Ricardo Melchior, bei einem Treffen die Weichen für ein Partnerschaftsabkommen, in dessen Rahmen gemeinsam an verschiedenen Projekten gearbeitet und auch im Bereich Tourismus enger zusammengearbeitet werden sollte.
Damals kamen Youssou N’Dour und Ricardo Melchior überein, dass eine direkte Flugverbindung zwischen Teneriffa und Dakar notwendig ist. „Wir liegen näher am Senegal als an Madrid, und trotzdem muss man immer den langen Umweg über die spanische Hauptstadt in Kauf nehmen,“ sagte Melchior. Das müsse geändert werden. N’Dour wünschte sich auch eine Verbesserung der Seeverbindungen. Neben einer baldigen Erneuerung des Kooperationsvertrages will man insbesondere im Bereich des Tourismus in Zukunft noch enger zusammenarbeiten.
Bei einer auf dieses Treffen folgenden Reise von Melchior in den Senegal wurde die Partnerschaft mit einem Verständigungsabkommen besiegelt, das der Cabildo-Präsident und der senegalesische Präsident Maky Sall unterzeichneten. Der Senegal gilt als wichtiger Partner, und das Cabildo von Teneriffa engagiert sich für Projekte in diesem Land, in dem hohe Geschäftspotenziale vermutet werden.
Ende März wird nun auch endlich der herbeigesehnte Direktflug zwischen Teneriffa und Dakar Wirklichkeit. Die regionale kanarische Airline Binter Canarias nimmt die Route ab dem 26. März 2014 in ihren Flugplan auf und fliegt einmal wöchentlich von Teneriffas Nordflughafen nach Dakar (Aéroport international Léopold-Sédar-Senghor) und zurück. Der Flug startet mittwochs um 16.15 Uhr von Los Rodeos. Der Rückflug von Dakar geht am selben Tag um 18.20 Uhr. Der Preis für Hin- und Rückflug liegt bei etwa 350 Euro. Die Flugdauer beträgt zwei Stunden und 10 Minuten.
Bei einer Pressekonferenz im Cabildo von Teneriffa anlässlich der Präsentation dieses neuen Fluges, der die Kanarischen Inseln dem afrikanischen Kontinent ein Stück näherbringt, erklärte Binter Canarias-Präsident Pedro Agustín del Castillo, dass es ein Anliegen der Geschäftsleitung der Airline sei, für gute Flugverbindungen von den Inseln zu den umliegenden Ländern zu sorgen und so den Zugang zu neuen Märkten zu ermöglichen.
Senegals Staatsoberhaupt zeigte sich erfreut über die Nachricht und erklärte, es sei ein weiterer Schritt, um die Bande zwischen seinem Land und der Insel zu stärken und die Zusammenarbeit auf Gebieten wie der Nutzung von Solarenergie und der Tropenmedizin und auch die Handelsbeziehungen weiter zu fördern.
Teneriffas amtierender Cabildo-Präsident Carlos Alonso sieht gute Chancen für die Vertiefung der Geschäftsbeziehungen mit afrikanischen Ländern. In diesem Sinne bemühe sich das Cabildo nun um die Einrichtung einer direkten Seeverbindung zwischen Teneriffa und Agadir in Marokko. Eine diesbezügliche Machbarkeitsstudie wurde bereits in Auftrag gegeben, nachdem eine Subvention der EU dafür eingegangen ist.
Wie Carlos Alonso und die Leiterin der Abteilung für Außenbeziehungen, Delia Herrera, berichteten, wurden von dieser Abteilung aus bislang Projekte in Afrika im Wert von 5,4 Millionen Euro unterstützt. Als Beispiele führten sie den Bau einer Müllverwertungsanlage in Marokko, verschiedene landwirtschaftliche Projekte und Projekte in Zusammenhang mit der Nutzung Erneuerbarer Energien im Senegal an.
„Be international“
Die Airline Binter Canarias, die früher ausschließlich Flüge zwischen den Kanarischen Inseln durchführte, bietet seit einiger Zeit unter dem Motto „Be international“ auch Flüge zu Destinationen außerhalb Spaniens an. Die internationalen Ziele, die Binter Canarias anfliegt, sind Dakar, Lissabon, Marrakesch, Cabo Verde (Praia), El Aaiún, Agadir, Madeira, Banjul (Gambia) und Casablanca, wobei einige Verbindungen nur saisonal angeboten werden. Marrakesch und Madeira beispielsweise werden im Winterflugplan nicht angeboten, sollen aber im Sommer wieder darin aufgenommen werden. Im August 2014 will Binter Canarias außerdem Flüge von Gran Canaria auf die Azoren anbieten.
