Naturdokumentation zur Sensibilisierung für den Schutz der „angelotes“

Bürgermeister José Manuel Bermúdez präsentierte den Kurzfilm von Felipe Ravina, der im Auftrag der Stadt und der Brauerei gedreht wurde. Foto: Ayuntamiento de Santa Cruz de Tenerife

Bürgermeister José Manuel Bermúdez präsentierte den Kurzfilm von Felipe Ravina, der im Auftrag der Stadt und der Brauerei gedreht wurde. Foto: Ayuntamiento de Santa Cruz de Tenerife

Santa Cruz und die Brauerei Compañía Cervecera präsentieren einen Kurzfilm über die Engelhaie in Las Teresitas

Teneriffa – Wer bei Youtube dieser Tage im Suchfeld den Namen „Compañía Cervecera de Canarias“ eingibt, stößt bei den Suchresultaten nicht direkt auf eine Bierwerbung. Als neuestes Video der Brauerei erscheint ein etwa vierminütiger Kurzfilm über die faszinierende Unterwasserwelt an einem von Teneriffas beliebtesten Badestränden, die vermutlich vielen Strandbesuchern noch unbekannt ist.
Die Stadtverwaltung Santa Cruz de Tenerife und die Brauerei haben sich für eine Aktion zusammengeschlossen, um die Bevölkerung für den Schutz der Engelhaie zu sensibilisieren. Die Unterwasseraufnahmen für die Naturdokumentation stammen von dem bekannten Dokumentarfilmer Felipe Ravina Olivares, der Engelhaie in den Gewässern von Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote vor die Linse bekam.
Eine Wissenschaftlerin berichtet in dem Dokumentar-Kurzfilm von den Ergebnissen der seit sechs Jahren durchgeführten Studien, die viele neue Erkenntnisse gebracht haben. Las Teresitas ist zu einer natürlichen Beobachtungsstation dieser Art geworden. Wie die Wissenschaftlerin weiter berichtete, wurden bis heute mehr als 500 Junghaie in Las Teresitas gezählt.

Engelhaie werden maximal 1,50 Meter groß. Da sie sandigen Boden bevorzugen, sind sie oft in Ufernähe am Strand zu finden. Foto: EFE (Universidad de Las Palmas de Gran Canaria)
Engelhaie werden maximal 1,50 Meter groß. Da sie sandigen Boden bevorzugen, sind sie oft in Ufernähe am Strand zu finden. Foto: EFE (Universidad de Las Palmas de Gran Canaria)

Der Engelhai ist eine bodenbewohnende Haiart, die ursprünglich von Skandinavien bis Nordwestafrika (Mauretanien und die Kanarischen Inseln) vorkam, einschließlich dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Der weltweite Bestand ist heute durch einen schweren Populationsschwund, lokales Aussterben und Gebietsrückgänge stark bedroht. Die Spezies ist aus vielen ihrer ursprünglichen Verbreitungsgebiete verschwunden und sehr selten geworden.
Die Weltnaturschutzunion IUCN führt den Engelhai in der Bedrohungskategorie „Critically endangered“ (vom Aussterben bedroht), die Vorstufe zu „Extinct in the Wild“ (in der Natur ausgestorben). Aus diesem Grund ist die erstaunlich große Population von Engelhaien an der kanarischen Küste von großer Bedeutung. Einer der letzten Rückzugsorte der Meerengel, wie diese Art auch genannt wird, ist die geschützte Bucht des Stadtstrandes von Santa Cruz. Der sandige Untergrund der Bucht ist ein von Engelhaien bevorzugtes Gebiet für die Aufzucht ihrer Jungen. Wissenschaftler des Projekts „Angel Shark Project: Canary Islands“ haben bei ihren Beobachtungen in Las Teresitas festgestellt, dass manche Jungtiere über den Zeitraum von eineinhalb Jahren dort verbleiben, bis sie ihre Größe und ihr Gewicht mehr als verdoppelt haben, was ihre Überlebenschancen außerhalb der geschützten Bucht deutlich erhöht.
Für Menschen sind diese Haie ungefährlich. Da sie sich jedoch gerne im flachen Wasser im Sand eingraben und dort kaum zu sehen sind, wird Badegästen geraten, wenn sie ins Wasser gehen, die Füße im Sand voranzuschieben. Es kann sonst vorkommen, dass Badegäste an sandigen Stränden versehentlich auf ein Exemplar treten.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.