Neuer Meilenstein im Tierschutz


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Tierschutzverband und Stadt Arona treffen Abkommen

Die Leitung des Tierheims „Acción del Sol“ der deutschen Tierschutzorganisation Aktion tier – menschen für tiere e. V. hat am 25. Januar 2011 einen Fundtiervertrag mit Vertretern der Gemeinde Arona unterzeichnet.

Als das Hundeheim vor fünf Jahren als Pilotprojekt im Süden von Teneriffa (Granadilla) eröffnet wurde, kamen zunächst an die 200 Hunde, die aus Arico dringend ausgelagert werden mussten in das neue Zentrum. Derzeit befinden sich noch immer einige der damals gebrachten Tiere in der Anlage. Grund dafür sind Alter und soziale Unverträglichkeit. Wie so oft werden Welpen bevorzugt adoptiert.

Die Gemeinde Granadilla de Abona überarbeitete und schaffte neue Vorschriften und führte Strategien ein, um das Thema Straßenhunde zu regeln, das schließlich durch die Unterzeichnung eines Fundtiervertrages mit Aktion tier abgeschlossen wurde. Diesem Beispiel folgten die Gemeinden San Miguel de Abona und Guía de Isora unter gleichen Voraussetzungen. Die Gemeinde von Arona verfolgte diesen sehr positiven Verlauf einige Jahre und kam nun zu der Überzeugung, sich ebenfalls anschließen zu müssen.

Die Stadtverwaltung Arona hat eine Firma beauftragt die Streunerhunde künftig einzusammeln und mit einer offiziellen Registriernummer ins Tierheim zu bringen. So ist es für jeden der Beteiligten nachvollziehbar, unter welchen Bedingungen das Tier abgegeben wurde und wo es sich letztendlich befindet. Sollten also Hunde auf der Straße gefunden werden, ist die Gemeinde oder die Ortspolizei zu verständigen. Von diesen öffentlichen Stellen werden dann alle weiteren Schritte eingeleitet.

Sobald das Tier im Tierheim eingeliefert wird, bekommt es eine Dusche, wird entfloht, geimpft, entwurmt, kastriert, mit einem Mikrochip gekennzeichnet, und es wird eine Akte jedes einzelnen Neuzugangs angelegt. Sollten eventuelle Operationen oder andere Behandlungen von Nöten sein, werden diese natürlich sofort in die Wege geleitet.

Für das Tierheim bedeutet der neue Fundtiervertrag eine noch höhere Verantwortung und fordert von den Mitarbeitern volle Einsatzkraft, immer im Dienste der Tiere. Daher bittet die Tierheimleitung alle Tierfreunde um Unterstützung und Einsatz, sei es durch Sachspenden wie Decken, Spielzeug etc. oder durch Hilfe bei Vermittlung der vielen Vierbeiner hier auf Teneriffa.

Bis zu 15.000 Euro Bußgeld

Nach Unterzeichnung des Abkommens wurde vonseiten der Gemeinde darauf hingewiesen, dass das Aussetzen eines Tieres mit bis zu 15.000 Euro Bußgeld bestraft wird. Auch wer einen Hund einer potentiell als gefährlich geltenden Rasse ohne entsprechende Genehmigung hält, riskiert eine Strafe: 2.000 Euro.

Gesundheitsdezernentin Clara María Pérez wies auf die Bedeutung dieses Abkommens hin: „Es ist ein großer Fortschritt im Umgang mit Tieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Haustier große Verantwortung mit sich bringt und wir müssen unseren Kindern den Respekt vor Tieren vermitteln. Die Anschaffung eines Haustieres will immer wohl überlegt sein.“

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