Neuer Reha-Bereich für Meeresschildkröten

Foto: Inselpräsident Pedro Martín (2. v. r.) besichtigte die neuen Anlagen, in denen sich verletzte Meeresschildkröten erholen. Fotos: Cabildo de Tenerife

Foto: Inselpräsident Pedro Martín (2. v. r.) besichtigte die neuen Anlagen, in denen sich verletzte Meeresschildkröten erholen. Fotos: Cabildo de Tenerife

In der Auffangstation für Wildtiere des Cabildos gibt es jetzt auch ein Becken mit Gegenstromanlage

Teneriffa – Vertreter der Inselverwaltung haben kürzlich der Wildtierstation La Tahonilla an der Straße nach La Esperanza einen Besuch abgestattet, um die neuen Einrichtungen zu besichtigen. Die gestiegene Zahl verletzter Meeresschildkröten, die in der Auffangstation versorgt werden, hat die Installation von neuen und größeren Wasserbecken notwendig gemacht, von denen eines auch mit einer Gegenstromanlage ausgestattet ist.

„Mit La Tahonilla bieten wir einheimischen Tieren, die einen Unfall erlitten haben, einen Ort, wo sie gesund gepflegt werden“, erklärte Cabildo-Präsident Pedro Martín. Er betonte, dass besonders häufig Meeresschildkröten Patienten in La Tahonilla sind, die sich in Nylon-Fischernetzen verheddert und dabei Verletzungen erlitten haben oder durch verschluckten Plastikmüll einer Behandlung bedürfen.

Die Leiterin des Umweltressorts der Insel, Isabel García, unterstrich ebenfalls das Problem des Plastikmülls für die Meeresbewohner. Weil viele Meeresschildkröten mit Verletzungen eingeliefert werden, die zum Teil sogar zu Amputationen von Flossen zwingen, wurde eines der neuen Wasserbecken mit einer Gegenstromanlage ausgestattet, damit die Tiere vor ihrer Auswilderung sozusagen Schwimmtraining absolvieren können.

In der Auffangstation für Wildtiere von Teneriffa werden jedes Jahr etwa 1.500 Tiere aufgenommen. Die Wildtierstation bietet den verunglückten oder verletzten Tieren für einige Zeit eine artgerechte Unterkunft. Nach ihrer Genesung können die meisten Tiere wieder ausgewildert werden.

Foto:Bei der Gelegenheit wurden auch mehrere neue Wandbilder vorgestellt, die von dem Künstler Erik Air (* Teneriffa 1990) angefertigt wurden und die einheimische Biodiversität widerspiegeln. Fotos: Cabildo de Tenerife
Mehrere neue Wandbilder vom Künstler Erik Air (* Teneriffa 1990) wurden vorgestellt, die die einheimische Biodiversität widerspiegeln. Fotos: Cabildo de Tenerife

Das Personal von La Tahonilla kümmert sich auch jedes Jahr um rund 2.500 Sepiasturmtaucher (auch Gelbschnabel-Sturmtaucher), eine Zugvogelart, die auf den Inseln nistet und deren Jungtiere bei ihren ersten Flugversuchen häufig verunglücken. Oft ist die grelle Beleuchtung an der Küste daran schuld, von der die „Erstflieger“ geblendet werden.

La Tahonilla erfüllt neben der Pflege der Wildtiere auch einen Bildungsauftrag, da sie von Schulklassen besucht werden kann, die bei diesem Ausflug mehr über die Biodiversität, deren Schutz und die Gefahren, denen sie ausgesetzt ist, lernen.

Kostenlose Hotline eingerichtet

Das Cabildo hat für La Tahonilla nun auch eine kostenlose Telefonhotline eingerichtet, damit Personen, die verunglückte Wildtiere, insbesondere Vögel wie Falken oder Eulen, finden, dies sofort der richtigen Stelle melden können. Die Nummer lautet 900 282 228.

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