Lagerhalle mit 1.090 ausgestopften Tieren entdeckt

Die Guardia Civil fand eine erschreckende Sammlung vor. Foto: Guardia Civil

Die Guardia Civil fand eine erschreckende Sammlung vor. Foto: Guardia Civil

Nashörner, Eisbären und sogar Elefanten: Die größte illegale Sammlung geschützter Tiere in Spanien

Valencia – Dass es so etwas noch gibt, ist wirklich nicht zu glauben: eine Sammlung von ausgestopften Tieren, Elefantenstoßzähne und Elefantenfüße, Leoparden- und Gepardenfelle und vieles mehr. Die Guardia Civil hat in Bétera bei Valencia die größte Sammlung ausgestopfter geschützter Tiere in Spanien und eine der größten in Europa beschlagnahmt. Insgesamt sind es mehr als 70 verschiedene Arten aus allen fünf Kontinenten, die ausfindig gemacht wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Sammlung einen Wert von rund 30 Millionen Euro haben könnte.

Die Wände der Halle waren mit Naturszenen dekoriert und die Tiere wie in einem Museum aufgestellt. Foto: Guardia Civil
Die Wände der Halle waren mit Naturszenen dekoriert. Foto: Guardia Civil

Die Ermittlungen begannen im November letzten Jahres, als die Seprona, die Umweltschutzeinheit der Guardia Civil, auf eine private Sammlung von ausgestopften geschützten Tieren in der Gemeinde Bétera aufmerksam wurde. Die Beamten hatten sich mit einem Durchsuchungsbefehl Zutritt zum Anwesen verschafft und das gesamte Grundstück, auf dem sich ein dreistöckiges Haus und zwei Lagerhallen befinden, durchsucht und die Sammlung entdeckt. Die Guardia Civil hat die Identität des Verdächtigen nicht bekannt gegeben, aber es handelt sich offensichtlich um einen Geschäftsmann aus Valencia. Gegen den Verdächtigen, der jedoch nicht verhaftet wurde, wird wegen mutmaßlicher Verstöße gegen den Artenschutz sowie wegen Schmuggels ermittelt. Laut der Guardia Civil droht ihm eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Ausgestorbene Tierarten und Möbelstücke gefunden

In der Lagerhalle befinden sich 1.090 ausgestopfte Tiere, von denen 405 zu den durch das Washingtoner Artenschutzabkommen über den Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Cites) geschützten Spezies gehören. Dabei Arten in unterschiedlichen Schutzstufen, darunter Gepard, Leopard, Löwe, Luchs, Eisbär, Schneeleopard und Breitmaulnashorn. Es gibt auch Exemplare von Arten, die bereits ausgestorben sind, wie die Säbelantilope (Oryx dammah) oder die vom Aussterben bedroht sind, wie der bengalische Tiger. Darüber hinaus besaß der Verdächtige zahlreiche Körperteile dieser Tiere, darunter fast 200 große Elefantenstoßzähne von mehr als zwei Metern Länge, 20 Elefantenfüße, Leoparden- und Gepardenfelle. Bei der Durchsuchung wurden außerdem Hocker aus Elefantenbeinen, ein mit Krokodilhaut bezogenes Sofa und andere Möbelstücke gefunden. Die Präparate sollen aufgrund ihres guten Zustandes in einem naturwissenschaftlichen Museum ausgestellt werden.

Die Wände der Halle waren mit Naturszenen dekoriert und die Tiere wie in einem Museum aufgestellt. Foto: Guardia Civil
Die Tiere waren wie in einem Museum aufgestellt. Foto: Guardia Civil

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