Neues Kinder- und Jugend-Betreuungszentrum in Santa Cruz


© Ayuntamiento Santa Cruz de Tenerife

Nach Unterrichtsschluss werden 30 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 14 Jahren dort betreut

Im letzten Jahr ist die Zahl der Jugendlichen, die unter der Vormundschaft der Gemeinde Santa Cruz stehen, von 370 auf 441 Personen (20%) gestiegen.

Grund hierfür sind laut Alicia Álvarez, der Stadträtin für soziale Fragen, die seit Jahren anhaltende finanzielle Krise, die insbesondere Familien mit geringen Mitteln getroffen hat. Eine entscheidende Rolle hierbei spielt aber auch die Tatsache, dass das Rathaus im Rahmen seiner Sozialpolitik direkteren Kontakt zu diesen Familien hat. Tatsache ist, dass im Jahr 2011 noch kein einziger Jugendlicher unter der Vormundschaft der Gemeinde stand.

In diesen Tagen wurde das fünfte Jugendzentrum der Gemeinde Santa Cruz eröffnet. Es befindet sich im Stadtteil Añaza und wird 30 Kinder und Jugendlichen zwischen 4 und 14 Jahren in der Zeit nach Unterrichtsschluss betreuen und beschäftigen. In Zusammenarbeit mit der Don Bosco-Stiftung hat das Rathaus von Santa Cruz 84.700 Euro für dieses Jugendzentrum beigesteuert.

„Sah der Haushaltsplan des Jahres 2011 für soziale Angelegenheiten noch 5,5 Millionen Euro vor, so sprechen wir in 2015 von 12,5 Millionen Euro“, erklärte Bürgermeister José Manuel Bermúdez. Er legt Wert darauf, dass Santa Cruz, im Gegensatz zu anderen Gemeinden, die Mittel für soziale Einrichtungen dieser Art in den letzten Jahren aufgestockt anstatt gekürzt hat.

Das IMAS, Insitut für soziale Angelegenheiten von Santa Cruz, kümmert sich vorrangig um die jungen Menschen, die der Gefahr der sozialen Ausgrenzung ausgesetzt sind. Seit 2011 wurden in Santa Cruz vier Jugendtagesstätten dieser Art eröffnet, in denen heute bis zu 200 Jugendliche betreut und unterstützt werden. Auch die Familien werden von den Sozialarbeitern mit in ihre Arbeit integriert. Diese Eltern werden bei der Erziehung ihrer Kinder aktiv unterstützt, falsche Verhaltensmodelle sollen geändert werden, um den Jugendlichen die Eingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern. Auch nehmen viele der betreuten Kinder in diesem Zentrum die einzige warme Mahlzeit des Tages zu sich. Ziel der Sozialarbeiter ist es nicht, die Familien zu trennen, sondern sie auf einen gemeinsamen Weg zu leiten.

Das gerade eröffnete Jugendzentrum von Añaza betreut die Kinder und Jugendlichen dieses Stadtteils von Santa Cruz nach Unterrichtsschluss und an schulfreien Tagen vormittags. Vier Stunden täglich arbeiten die Sozialarbeiter mit den Kindern und Jugendlichen, zwei weitere Stunden integrative Arbeit mit der ganzen Familie gehören ebenso zu dem Programm. Je nach Tageszeit nehmen die Kinder ihr Mittag- oder Abendessen im Zentrum zu sich.

Die Erzieher möchten den Familien keine Verhaltensregeln vorschreiben, sondern ihnen nur nahelegen, dass man auch andere Wege in der Erziehung gehen kann.

Miguel Rojas ist der Direktor der Don Bosco-Stiftung auf den Kanarischen Inseln. Er begrüßt die enge Zusammenarbeit mit dem Rathaus von Santa Cruz. Seit vielen Jahren schon warten die Bewohner von Añaza auf die Jugendtagesstätte. Nun hat das Rathaus von Santa Cruz die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, die Don Bosco-Stiftung finanziert die Einrichtung und organisiert die Betreuung der jungen Menschen.

Die Kinder und Jugendlichen zwischen 4 und 14 Jahren verfügen nun über einen lang ersehnten Zufluchtsort, an dem sie nicht nur von erfahrenen Erziehern betreut werden, sondern auch täglich eine warme, ausgewogene Mahlzeit zu sich nehmen können. Die spezifischen Arbeitsprogramme sollen nicht nur die kognitive, moralische und soziale Entwicklung der Jugendlichen unterstützen, sondern ihnen vor allem ihr Selbstwertgefühl wiedergeben.

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