Nur 16,6 Prozent für „Soziales“


Von der Stromversorgung abgeschnitten haben die Betroffenen unter unzumutbaren Wohnverhältnissen zu leiden. Foto: EFE

Spanien gibt dreimal weniger für die Bekämpfung des sozialen Abstiegs aus, als der Durchschnitt aller EU-Staaten. Vom Brutto-Inlandsprodukt werden lediglich 16,6% für soziale Ausgaben angesetzt und davon lächerliche 0,3%, um Familien und Kinder davor zu schützen, ins soziale Abseits zu geraten. Mit diesem Posten von 16,6%, die im Haushalt 2017 für Soziales ausgewiesen waren, lag Spanien 2,2 Punkte unter dem europäischen Durchschnitt, der bei 18,8% des BIP lag, und meilenweit entfernt von Finnland mit 24,9%; Frankreich mit 24,3%; Italien mit 20,9% und sogar hinter Griechenland, das 19,4% für Sozialausgaben angesetzt hatte. Diese Daten gehen aus der neuesten Erhebung von Eurostat hervor.

Der eingangs genannte Anteil für die Bekämpfung von sozialer Ausgrenzung von 0,3% des BIP – in gleiche Höhe wie 2015 und 2016 – ist nur ein Bruchteil von dem, was andere Staaten für diese Aufgabe ausgeben. Im europäischen Durchschnitt liegt dieser überaus wichtige Posten bei 0,9%; doch Länder wie Schweden (1,3%), Großbritannien (1,6%) oder sogar Griechenland (0,8%) geben bedeutend mehr für die Bekämpfung der Armut aus. Nur wenige Länder aus Osteuropa liegen noch hinter Spanien. Und auch bei den Ausgaben für Familien und Beihilfen für Kinder nimmt Spanien mit 0,7% – der auch 2015 und 2016 in dieser Höhe existierte -, einen der hinteren Plätze ein, denn der Durchschnitt, den die Länder der EU für diesen Zweck ausgeben, ist mit 1,7% mehr als doppelt so hoch. Nur Griechenland liegt mit 0,6% in diesem Fall noch hinter Spanien.

Der Haushaltsposten der Sozialausgaben, der ebenfalls das Rentensystem, die Arbeitslosenversicherung und die Sozialdienste umfasst, und in den Jahren 2015 und 2016 bei 17,1% des BIP lag, ist 2017 um 0,4% auf 16,6% zurückgegangen. Die Mahnungen der Europäischen Kommission blieben offenbar ungehört. Die hatte die spanische Regierung auf das steigende soziale Gefälle und die verbreitete Armut im Lande hingewiesen und die unzureichen­de Sozialpolitik kritisiert.

Energiearmut

„Pobreza energética“ – Energiearmut, dieser Begriff ist auch hier immer häufiger zu lesen und zu hören. Es geht dabei um Personen, meist Familien, denen der Strom abgestellt und/oder das Butangas nicht mehr geliefert wird, weil sie die Rechnung nicht bezahlen können. Bei einem Treffen, das kürzlich von ALGE – Agencia Local Gestora de Energía in Las Palmas organsiert wurde, haben Experten vor den Risiken der Energiearmut gewarnt, von der ja vorwiegend Teile der Bevölkerung mit geringem Einkommen betroffen sind, die unter den unzumutbaren Verhältnissen in ihren Wohnungen zu leiden haben. Francisco Javier Ramos Real, Professor für wirtschaftliche Analysen an der Universität von La Laguna, berichtete über die Situation der Energiearmut auf den Inseln. Er wies auf die besonderen Risiken für die Familien hin, die von den traditionellen Energiequellen ausgeschlossen würden. Sie müssten in unzumutbaren Verhältnissen leben, weil ihr Heim nicht nur von Heizung und Kühlung abgeschnitten werde sondern auch von warmem Wasser, Licht und anderen Bedürfnissen des täglichen Lebens.

Besonders gravierend ist die Energiearmut für die Familien, die auf dem spanischen Festland leben und in den Wintermonaten ihre Wohnungen nicht heizen können. So hat eine Umfrage ergeben, dass etwa jeder zehnte Spanier im vergangenen Winter eine ungeheizte Wohnung hatte. Wie einem Bericht des Roten Kreuzes zu entnehmen ist, der anlässlich des Welttags der Energie herausgeben wurde, hat diese Hilfsorganisation allein in Madrid 1.250 Familien geholfen, denen die Energiezufuhr abgesperrt worden war und dafür 166.900 Euro ausgegeben. Eine unbekannte Zahl von Personen, insbesondere Kindern, die während der Wintermonate in ungeheizten Wohnungen leben mussten, seien erkrankt oder sogar verstorben,  besagt der entsprechende Bericht. Hier sind der Staat, aber auch die Energieversorger, gefordert, die Energiearmut zu bekämpfen und für Bedürftige kostenlose Energie zu garantieren.

Liebe Menschen haben uns in den vergangenen Wochen wieder mit Spenden bedacht: Michael Raufelder hat uns in der Redaktion besucht und eine Spende überreicht, sowie eine Person die nicht genannt werden möchte. Günter und Helga Stöhr, Nora und Norbert und Waltraud Weber sowie unsere Patin Christina Heidbrook haben Beträge auf unser Spendenkonto überwiesen. Vielen herzlichen Dank dafür.

Ein sinnvolles Geschenk

Hausfeste sind eine ideale Gelegenheit, gemeinsam Gutes zu tun. Man wird zu Geburtstagen und anderen Festlichkeiten eingeladen und weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Spende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“ – ein wirklich sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

Spendenempfänger:

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12, 05/19) Euro 16.000
„Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19,/ 02/19) Euro 35.737,67
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500
Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) Euro 3.500
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19) Euro 23.500
4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/18, 12/18, 3/19, 4/19) zus. Euro 27.750
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) Euro 4.972,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19) Euro 15.510
Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775
Tagesstätte für behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19) Euro 13.170
Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000
Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) Euro 250
Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) Euro 2.000
Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) Euro 500
Spendenkonto
Bei der Banco Sabadell
In Spanien: 00810403340001185625
vom Ausland:
IBAN: ES1400810403340001185625
BIC: BSABESBBXXX

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos.
Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

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Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.