Palmetum ist offiziell Botanischer Garten


Der Palmengarten in Santa Cruz beherbergt die weltweit größte Sammlung von Palmen aus Inselregionen

Das Palmetum in Santa Cruz trägt nun offiziell die Bezeichnung „Botanischer Garten“, nachdem ihm diese vom nationalen Komitee der Asociación Ibero-Macaroésica (AIMJB) zuerkannt wurde.

Dieser Verband der Botanischen Gärten Spaniens und Portugals wurde 1985 mit dem Ziel der Kooperation und des Austauschs der verschiedenen Pflanzenparadiese auf der Iberischen Halbinsel gegründet. 

Für den Chef-Biologen der Anlage, Carlo Morici, ist die Anerkennung als „Botanischer Garten“ einerseits ein Meilenstein, andererseits aber auch nur eine zusätzliche Bestätigung des Erfolgs der Arbeit seines Teams in den letzten zwei Jahrzehnten. Morici ist seit 18 Jahren mit Leib und Seele dabei und hat die Entstehung des Palmetums begleitet. Für ihn ist allein die Tatsache, dass rund 30 Vogelarten sich ganz von selbst in der Anlage niedergelassen haben, Beweis genug, dass hier ein besonderes Ökosystem entstanden ist, das gänzlich ohne die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bzw. Herbiziden auskommt. 

Das Palmetum beherbergt etwa 2.000 Pflanzenarten aus tropischen und subtropischen Klimazonen. Die am stärksten vertretene Familie sind die Palmengewächse, der Fachwelt als Arecaceae oder Palmae bekannt, mit über 400 unterschiedlichen Arten, die sich auf die verschiedenen Bereiche dieser Oase von Santa Cruz verteilen. Besonders zahlreich vertreten sind die Palmengewächse aus Inselregionen wie Madagaskar, der Karibik, Hawaii und natürlich auch der Kanaren.

Die Sammlung wurde im Jahr 1996 begonnen und zählt heute zu den interessantesten dieser Art weltweit, denn nicht nur die Artenvielfalt macht den Wert dieses Botanischen Gartens aus, sondern auch sein Ursprung. Entstanden ist der Palmengarten von Santa Cruz auf einer über 40 Meter dicken Schicht aus Müll, denn das Palmetum war einst die Müllkippe der Hauptstadt. Erstaunlich ist, dass die Palmen und andere Pflanzen auf einer teilweise nur einen halben bis einen Meter dicken Schicht fruchtbarer Erde gedeihen, denn darunter liegt auch heute noch der Müll. Auf beispielhafte Weise wurde hier nach einer Idee des Agraringenieurs Manuel Caballero ein faszinierender Wandel vollzogen. Die ehemalige „Lazareto“-Müllkippe wurde zu einem Palmengarten umgestaltet. 

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