Parque Marítimo zwangsgeräumt


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3,2 Millionen Euro werden nötig sein, um die Schwimmbadanlage zu sanieren und wiedereröffnen zu können

Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Schwimmbadanlage Parque Marítimo in Santa Cruz geschlossen wurde. Am 8. Februar wurde nun einem langen Rechtsstreit ein Ende gesetzt, indem die gerichtlich verfügte Zwangsräumung des Unternehmens „Santa Cruz Park Tenerife S.L.“ vollzogen wurde.

Das in Konkurs gegangene Unternehmen hatte in den letzten Monaten nichts unternommen, um die Anlage instand­zuhalten, geschweige denn vor Vandalismus zu schützen. Dementsprechend sieht es im Parque Marítimo heute auch aus, und entsprechend aufwendig wird sich die Sanierung des Schwimmbadkomplexes gestalten.

Das öffentliche Unternehmen „Parque Marítimo S.A.“, das als Konzessionär die Anlage nun erneut übernommen hat, rechnet nach Aussage seines Vorsitzenden Pedro Doblado mit einer erforderlichen Investition in Höhe von 3,2 Millionen Euro. Dieser Betrag kommt aber nicht allein durch die notwendigen Reparatur­arbeiten zustande, sondern deckt auch die Anpassung der Schwimmbäder an eine neue Normative ab, erklärte Doblado.

Zu den Prioritäten gehört es jetzt, die Anlage wieder auf Vordermann zu bringen und einen öffentlichen Wettbewerb für die Bewirtschaftung auszuschreiben. Die von César Manrique entworfene Anlage ist stark heruntergekommen: umgeknickte Palmen, Müll, ramponierte Liegestühle und verbrannte Auflagen, gestohlene Elemente der Schwimmbadtechnik, etc. Wie die Sanierung finanziert wird, ist noch unklar, es werde aber angestrebt, dass die Arbeiten über den Staatsfonds für kommunale Investitionen („Fondo Estatal de Inversión Local“ ) finanziert werden, teilte Doblado mit.

Den ehemaligen Angestellten von „Santa Cruz Park Tenerife S.L.“, die seit neun Monaten kein Gehalt beziehen, wurde von „Parque Marítimo S.A.“ die Zusage gemacht, dass sie übernommen werden und so ihre Arbeitsplätze in der Schwimmbadanlage behalten. Das Unternehmen, das die Bewirtschaftung in Zukunft übernimmt, wird auch die ehemaligen Angestellten übernehmen müssen.

Im Zuge der Zwangsräumung am 8. Februar mussten auch die acht Personen, die sich in notdürftig zusammengezimmerten Hütten am Strand des Parque Marítimo einquartiert hatten, ihre Bleibe verlassen. Seit sechs Monaten „wohnten“ diese Menschen am Strand. Sie beschwerten sich darüber, dass die Polizei sie ohne Vorwarnung aufforderte von jetzt auf gleich ihre Habseligikeiten zu packen und den Strand zu verlassen. So hätten sie sich gar nicht um eine neue Bleibe kümmern können und säßen nun auf der Straße, erklärten sie.

Der Verband der Nutzer des Parque Marítimo begrüßte die Zwangsräumung und drückte die Hoffnung auf schnellstmögliche Wiedereröffnung der Anlage aus.

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