Patera-Tragödie: 24 statt 17 Opfer

Die drei Überleben­den in dem Helikopter, dessen Besatzung sie aus dem Unglücksboot gerettet und nach Teneriffa gebracht hat. Foto: EFE

Die drei Überleben­den in dem Helikopter, dessen Besatzung sie aus dem Unglücksboot gerettet und nach Teneriffa gebracht hat. Foto: EFE

22 Erwachsene und 2 Kinder überlebten die 22-tägige Irrfahrt im Atlantik nicht

Kanarische Inseln – Die Zahl der Todesopfer in der Patera, welche die Inseln verfehlte und 500 Kilometer südwestlich von El Hierro im Atlantik treibend gefunden wurde, musste von 17 auf 24 korrigiert werden.
Der Rettungskreuzer Guardamar Talía schleppte das offene Holzboot mit den verstorbenen Migranten an Bord in einer 36-stündigen Fahrt in den Hafen von Los Cristianos auf Teneriffa, wo die Toten von Feuerwehrmännern geborgen wurden. Zweiundzwanzig Männer und zwei Jungen hatten die 22-tägige Irrfahrt nicht überlebt.
Nur durch Zufall wurde die Patera von einen Militärflugzeug fernab der üblichen Routen entdeckt. Einzig zwei Männer und eine Frau waren noch am Leben und konnten wenige Stunden nach der Entdeckung von einem Hubschrauber evakuiert werden.

Drama einer Rettung auf hoher See: Für 24 Männer und Jungen kam jede Hilfe zu spät. Foto: EFE
Drama einer Rettung auf hoher See: Für 24 Männer und Jungen kam jede Hilfe zu spät. Foto: EFE

Wie die Obduktionen ergaben, starben die ersten Opfer neun bis zehn Tage bevor sie in der Gerichtsmedizin eintrafen und die letzten drei bis vier Tage zuvor. Daraus folgt, dass einige der Toten nur etwa einen Tag bevor die Rettung eintraf den Tod fanden. Die drei Überlebenden berichteten der Helikopterbesatzung, die Fahrt habe am 4. April begonnen. Das bedeutet , dass die Patera drei Wochen lang unterwegs war.
Die Hilfsorganisation Cami­nan­do Fronteras hat der Guardia Civil die Zeugenaussage eines Mannes übermittelt, der die gerettete Frau anhand des obigen Fotos als seine Ehefrau erkannt hat. Er und Verwandte weiterer Insassen des Unglücksbootes erklärten, es seien darin von Mauretanien aus 57 Personen aufgebrochen. Demnach könnten noch weitere dreißig Personen auf dieser Fahrt umgekommen sein. Die Familien lassen den spanischen Behörden nun Fotos ihrer vermissten Angehörigen zukom­men, um die Identifizierung der Toten zu ermöglichen.

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